Christoph Mörgeli greift in die Tasten und schon folgt ein Dementi: Noch kaum lag die neue «Weltwoche» am Donnerstag am Kiosk, konterte das Aussendepartement mit einer Gegendarstellung.
In der Story geht es um das Gemälde «Grosse Seestrasse in Wannsee» des Malers Max Liebermann, das das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) an die Berliner Max-Liebermann-Gesellschaft verschenkt hatte.
Die damalige Botschafterin Christine Schraner Burgener hat das Bild gemäss dem «Weltwoche»-Artikel aus Selbstprofilierung verschenkt. Die Diplomatin sei grosszügig mit dem Eigentum der Steuerzahler umgegangen: «Sie vermacht den Deutschen ein wertvolles Gemälde aus Staatsbesitz», schreibt der ehemalige SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli.
In seiner postwendenden Stellungnahme rollt das Aussendepartement die Geschichte auf, wie die Schweiz in den Besitz des Kunstwerkes gekommen ist: Das Gemälde stamme ursprünglich aus dem Besitz des Leiters der Schweizer Botschaft in Berlin, François de Diesbach, der es 1948 erworben hatte.
Nach dessen frühem Unfalltod 1949 sei es in der Botschaft hängen geblieben und durch «Ersitzung» in das Eigentum des Bundes übergegangen.
«Da das Bild durch einen tragischen Zufall in die Hände der Botschaft gekommen war, und da die Suche nach allfälligen anspruchsberechtigten Erben erfolglos geblieben war, ergriff die vorherige Botschafterin Christine Schraner Burgener 2017 die Initiative, das Gemälde der Max-Liebermann-Gesellschaft zu schenken, um es in der ständigen Ausstellung des Museums der Öffentlichkeit zugänglich zu machen», heisst es in der Stellungnahme, mit der sich das Aussendepartement gegen den Vorwurf der ungetreuen Geschäftsführung wehrt.