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Sonntag
13.02.2011

Der ehemalige Wikileaks-Mitarbeiter und Openleaks-Gründer Daniel Domscheit-Berg packt in seinem Buch «Inside Wikileaks» aus und enthüllt Details aus dem Innenleben der Enthüllungsplattform. Brisant ist die Aussage, dass Wikileaks-Gründer Julian Assange zwar auf seine Sicherheit geachtet habe, diejenigen der Whistleblower wie Bradley Menning aber mit der schwachen und anfälligen IT-Infrastruktur aufs Spiel gesetzt habe. Damit begründet Domscheit-Berg auch, weshalb er Daten von Wikileaks mitgenommen und von deren Servern gelöscht habe.

Über den Datenklau ist Wikileaks gar nicht erfreut und prüft eine Klage, wie ein Wikileaks-Anwalt in einem vom Spiegel veröffentlichten Schreiben erklärt. Dass sich Domscheit-Berg bei der Mitnahme von Daten auf mangelnde Sicherheit bei Wikileaks berufe, sei eine offensichtliche Schutzbehauptung und soll den «Diebstahl» an diesen Datenbeständen ummänteln, so der Anwalt weiter. Er dementiert die Vorwürfe von Domscheit-Berg: «Die Materialien sind selbstverständlich bei Wikileaks sicher. Wikileaks ist arbeitsfähig. Wikileaks ist in der Lage, die Materialien sicher zu verwahren und zu veröffentlichen.»

Die Openleaks-Plattform ging übrigens im Januar nur aus diesem Grund auf das Netz, weil die Enthüllungsplattform Cryptome erste Inhalte von Openleaks enthüllt hatte.