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Freitag
19.07.2002

Der von einem Bilanzskandal erschütterte US-Telekomkonzern WorldCom könnte nach einem Bericht des «Wall Street Journal» am Wochenende einen Konkursantrag stellen. WorldCom werde einen Konkursantrag im Rahmen von Kapitel 11 des US-Konkursrechtes stellen, der eine Weiterführung der Geschäfte erlaubt, während das Unternehmen einen Plan zur Schuldenrückzahlung ausarbeitet, heisst es im «Wall Street Journal» weiter. Nach Informationen der Zeitung reiche das Geld bei WorldCom nur noch für vier bis fünf Tage aus. Er sehe keine Gefahr, dass das Netz stillgelegt oder dass die Operationen eingestellt würden, betonte WorldCom-Chef John Sidgmore im «Wall Street Journal». Die Behörden in Washington versuchten fieberhaft, Betriebsausfälle bei WorldCom zu verhindern, schreibt das Blatt. Es wäre der grösste Konkurs eines US-Unternehmens und würde die Enron-Insolvenz weit in den Schatten stellen. WorldCom hatte am 31. März Vermögenswerte in Höhe von 103,8 Mrd. Dollar, während der Energiehändler Enron beim bisher grössten Konkursantrag der US-Geschichte «nur» 63,4 Milliarden Dollar aufgeführt hatte. WorldCom, der zweitgrösste US-Anbieter von Ferngesprächen, hatte durch Falschbuchungen in Höhe von 3,8 Mrd. Dollar tatsächliche Verluste in fiktive Gewinne verwandelt. Das Unternehmen wird von der SEC und von einem Kongressausschuss untersucht. Mehr dazu: WorldCom kurz vor Konkurs, Ex-WorldCom-Manager verweigern Aussage und Zeugin belastet WorldCom