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Donnerstag
05.12.2002

Digitalisierte Fernseh-Satellitenprogramme müssen nach Ansicht des ARD-Vorsitzenden Fritz Pleitgen auch künftig jenseits der jeweiligen Landesgrenzen frei empfangbar sein. Forderungen von Medienkonzernen, Senderechte nur noch für TV-Satellitenprogramme zu vergeben, die durch Verschlüsselung in anderen Ländern nicht mehr zu empfangen sind, bedeuteten «eine schleichende Re-Nationalisierung des Fernsehens», kritisierte Pleitgen in Brüssel. Dies liege weder im Interesse der Bürger noch der europäischen Filmschaffenden, betonte Pleitgen, der Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Köln ist. Die grenzüberschreitende europaweite Ausstrahlung von Fernsehprogrammen könne «erheblich zum kulturellen Austausch und zur kulturellen Vielfalt in Europa beitragen». Auch Jobst Plog, der Präsident des deutsch-französischen Kulturkanals Arte, rief dazu auf, in Europa «am Prinzip des freien Flusses von Informationen mit aller Kraft festzuhalten». Hintergrund der Forderung der Medienkonzerne sei die maximale Ausschöpfung von Lizenzen auf den nationalen TV-Märkten, sagte Plog, der als NDR-Intendant im kommenden Jahr den ARD-Vorsitz übernimmt.