Content:

Freitag
07.03.2008

Vermarktung

Wer in der Nähe der Zürcher Altstadt ein Megaposter montieren will, muss früh aufstehen und sich auf überraschenden Widerstand einstellen.

Das erfährt gegenwärtig Jürg Knecht von der Citylights AG, der am letzten Haus des Limmatquais beim Central während eines Umbaues eine unbeleuchtete Affiche im Format 10 x 15 Meter aufhängen will.

Für Ortsunkundige: Der von mehreren Tram- und Buslinien bediente und vom Privatverkehr stark befahrene Platz namens Central liegt gegenüber dem Hauptbahnhof und markiert den Abschluss des Niederdorfs. Limmatquai und Niederdorf gehören zu den schutzwürdigen Ortsbildern, weshalb auf sie besondere Rücksicht zu nehmen ist.

Nun verfügt die Stadt Zürich über ein Megaposterkonzept, das im Raum Altstadt nur an wenigen Stellen derartige Grossanlagen zulässt, wobei das Central ausdrücklich erwähnt ist. Trotzdem ist ein Gesuch von Jürg Knecht für ein Megaposter abgelehnt worden. «Ich bin perplex, das Haus steht ja unmittelbar am Central», empört sich Gesuchsteller Knecht gegenüber dem Klein Report.

«Das sehen wir anders», sagte andererseits der zuständige Leiter Fachbereich Reklamebewilligungen im städtischen Hochbaudepartement, Bernhard Liechti. Gemäss seinen Erklärungen gehört das fragliche Gebäude mit der Adresse Limmatquai 140 zu diesem geschützten Strassenzug und nicht zum Central, weshalb sich das Megaposter nicht bewilligen lasse. Davon will er sich auch von einer mehrseitigen Dokumentation von Jürg Knecht nicht abbringen lassen, der nachzuweisen versucht, dass das fragliche Haus am Central liegt.

Zwar kann Jürg Knecht den ablehnenden Bescheid der Amtsstelle, der ihn übrigens 2'862 Franken kosten soll, an die Baurekurskommission weiterziehen, aber bis der Fall entschieden ist, dürfte der Umbau längst beendet sein.