Der öffentlich-rechtliche TV-Sender ARD hat der bankrotten Kirch-Media die Ausstrahlungsrechte des WM-Spiels Senegal gegen Türkei abgekauft, das am Samstag stattfindet. Dies teilte ARD-Programmchef Günter Struve lauf dem Branchendienst Horizont auf dem Medienforum in Köln mit. Sat.1 hatte vergeblich versucht, die Rechte zu ergattern. Struve wehrte sich gegen Vorwürfe: «Wir zahlen Marktpreise und nützen nicht die Situation des in Nöte geratenen Unternehmens aus.» Angeblich bezahlte die ARD 2,5 Millionen Euro für das Spiel.
Im Unterschied zu diesem Deal betonte der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen an der Cologne-Media-Konferenz, die ARD wolle Sat.1 bei der Vergabe der Bundesliga-Spiele den Vortritt lassen. Damit gab er erstmals zu, dass die ARD in diesbezüglichen Verhandlungen steht, weil sie die Zusammenfassung der Spiele vom Sonntagabend für 69 Millionen Euro angeboten erhalten habe. Die ARD stehe zurück, weil Sat.1 die Zusammenfassung schon bisher gezeigt habe und wegen der Kirch-Probleme zu leiden habe. «Die ARD wird die von Sat.1 bisher gebotene Summe nicht überbieten», sagte Pleitgen wörtlich. Er sei aber an einem raschen Vertragsabschluss interessiert, da der Nachverwertungsvertrag der ARD ausgelaufen und damit eine Programmplanung in der Sportberichterstattung nicht möglich sei.
Freitag
21.06.2002