«Die Menschen brauchen einen Traum, dem sie nacheifern können, der sie vorantreibt», meint Informatikstudent Marcus Medley. «Mein Traum ist es, auf dem Mars zu gehen.» Und er ist mit seinen Sehnsüchten nicht allein, wie Richard Dindos («Ernesto Che Guevara, das bolivianische Tagebuch», «Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S.», «Schweizer im spanischen Bürgerkrieg») neustes Werk «The Marsdreamers» bildstark unterstreicht. Es wurde am Montag am Filmfestival von Locarno uraufgeführt. Die einen träumen schlicht von neuen Lebensräumen und letzten Abenteuern, andere von einer neuer Gesellschaft, neuer Solidarität - im Bewusstsein, es anders als die Eroberer Amerikas zu machen.
Denn in Dindos Reise in die USA zu seinen Marsanhängern steckt auch eine Liebeserklärung an Mutter Erde und die Verantwortung, die wir für sie tragen. Was hat den Dokumentarfilmer dazu getrieben, sich ausgerechnet mit solchen Träumern zu befassen? Richard Dindo hat ein Mitglied der Mars-Society getroffen und liess sich vom Thema faszinieren. «Ich reise gern durch Amerika und wollte mal wieder einen anderen Film machen, einen, der Erfolg hat», meinte er spitzbübisch gegenüber dem Klein-Report-Mitarbeiter Rolf Breiner.
Dindo weiter: «Nun werden wieder alle sagen, der Dindo mache unpolitische Filme. Die kennen meine Filme nicht, von rund 30 sind vielleicht ein Fünftel politisch.» So ganz unpolitisch ist auch dieser Dokumentarfilm nicht, gespickt mit realen und virtuellen Landschaftsaufnahmen. Denn immer schwingen Fragen nach Umweltverantwortung, nach der Zukunft von Erde und Menschheit mit (Kinostart im nächsten Jahr).
Montag
10.08.2009



