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Dienstag
22.06.2010

Die Generalversammlung der Schweizerischen Depeschenagentur SDA wird am kommenden Donnerstag über die Erweiterung des Verwaltungsrates abstimmen. Der Tamedia-Verwaltungsratspräsident Pietro Supino soll neu dem Gremium beitreten, weil «das sich rasch verändernde Medienumfeld» neue Realitäten geschaffen habe, zum Beispiel die Beteilung der Tamedia an der Edipresse in der Westschweiz, wie die Nachrichtenagentur am Montag in einer (eigenen) Vorschau mitteilte.

Sämtliche bisherigen SDA-Verwaltungsräte stellen sich zur Wiederwahl. Als Präsident wird Hans Heinrich Coninx (ein Mitglied der Besitzerfamilien von Tamedia) erneut kandidieren. «Er wurde noch in der Funktion als Präsident des Verbandes Schweizer Presse an die Spitze der SDA gewählt und fungiert seit er als Verbandspräsident von Hanspeter Lebrument abgelöst worden ist, als unabhängiger Vertreter im SDA-Verwaltungsrat.» So schreibt die SDA in ihrer Mitteilung, was sich etwas gar sophistisch anhört.

«Neu in den Verwaltungsrat gewählt werden möchte Pietro Supino, Verwaltungsratspräsident der Tamedia. Damit soll der grösste Einzelaktionär und Einzelkunde der SDA direkt und angemessen im SDA-VR eingebunden sein», heisst es von Seiten der Nachrichtenagentur weiter. «Tamedia strebt aber innerhalb der SDA keine beherrschende Position an», teilte Pietro Supino dem Verwaltungsrat vor seiner Wahl mit. Das Unternehmen möchte aber mit einer prominenten Besetzung ihres Vertreters die Bedeutung, die Tamedia der SDA zumisst, unterstreichen.

Hanspeter Lebrument, aktueller Präsident des Verbandes Schweizer Presse, vertrete die Interessen «der kleineren und mittleren Verlagshäuser». Die NZZ entsendet CEO Albert P. Stäheli in den SDA-VR, die SRG Gérard Tschopp. Matthias Hagemann (Radio Basilisk) bringt die Sichtweise der privaten Radiostationen ins Gremium ein. Für die Romandie sind Eric Hoesli (Edipresse) und Albert Noth (Imprimerie Saint-Paul) im Verwaltungsrat der Nachrichtenagentur präsent.

Auf Grund dieser Kandidaturen werde die bisher auf fünf bis sieben festgesetzte Zahl der Verwaltungsräte neu mit «mindestens fünf» definiert. «Damit soll Gewähr bestehen, dass auch in Zukunft grosse und kleine Medienunternehmen aus verschiedenen Landesteilen das Geschick der SDA bestimmen können», schreibt die SDA in ihrer Mitteilung abschliessend.