Freude und Erleichterung über die einvernehmliche Lösung im Arbeitskonflikt: Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Keystone-SDA reagierten gegenüber dem Klein Report ausgesprochen positiv auf den Abschluss des Verfahrens vor der Eidgenössischen Einigungsstelle.
Derweil drückte die Redaktion auf die Euphoriebremse. Nicht alle Herausforderungen seien vom Tisch.
«Der Sozialplan gewährt diverse finanzielle Entschädigungen in Form zusätzlicher Monatslöhne je nach Dienstalter und bei Härtefällen», fasst Iso Rechsteiner, Kommunikationsbeauftragter von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat der Keystone-SDA, für den Klein Report einen Teil der Verhandlungsergebnisse zusammen.
Auch die Redaktionsvertretung ist mit dem Sozialplan zufrieden. Es seien «entscheidende Verbesserungen» ausgehandelt worden, so das Fazit. Mit dem neuen Sozialplan und der gesonderten Lösung für ältere Mitarbeiter, die nahe am Pensionsalter sind, wurden zwei von drei Hauptforderungen der Redaktion umgesetzt.
Nur die Sistierung der ausgesprochenen Kündigungen bis zum Ende der Einigung konnte nicht durchgesetzt werden. «Diese Forderung war an die SDA-Leitung gerichtet und hätte einen Einigungsprozess ohne vollendete Tatsachen ermöglicht. Der Verwaltungsrat zeigte sich aber nicht bereit, auf dieses Anliegen einzugehen», berichten Redaktionsvertreter und Gewerkschaften.
Umgekehrt galt während der letzten Monate auch ein Anstellungsstopp, damit die Zahl der Kündigungen möglichst tief gehalten werden konnte. «Mit dem Abschluss des Vergleichs endet der Anstellungsstopp», so Iso Rechsteiner. «Unbefristete Arbeitsverhältnisse zur Kompensation von freiwilligen Abgängen, die über das Sparziel von 35,6 Vollzeitstellen hinausgehen, sollen wieder möglich sein.»
Der Arbeitskampf bei der SDA ist damit beendet. Gesprächsbedarf gibt es aber weiterhin. Ein «so weiter wie bis anhin» könne es aus Sicht der Redaktion nämlich nicht geben. In einer Resolution fordert sie deshalb von der neuen Leitung der Keystone-SDA, dass die Redaktionskommission in Zukunft «mindestens die gleichen Rechte garantiert bekommt» wie bisher.
Darüber hinaus verlangt die Redaktion auch einen Sitz im Verwaltungsrat. Die Diskussion über die zukünftige Strategie dürfe nicht an den Journalisten vorbei geführt werden, so die Begründung.
Aktuell setzt sich der Verwaltungsrat aus Präsident Ulrich Eckstein, den beiden Vizepräsidenten Clemens Pig und Matthias Hagemann sowie den Mitgliedern Giacomo Salvioni, Serge Reymond, Christine Gabella, Silvio Lebrument, Karin Thiller-Dorfner, Jann Jenatsch, Daniel Mathys, Rainer Kupper, Hanspeter Kellermüller und Walter Bachmann zusammen.
Die Aktien der Keystone-SDA liegen bei der Austria Presse Agentur APA (30 Prozent), Tamedia (20,56 Prozent), der NZZ (7,98 Prozent), der SRG (7 Prozent), Media Suisse Lausanne (6,84 Prozent) und unbenannten weiteren Medien und Organisationen (27,62 Prozent).