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Sonntag
04.03.2018

Medien / Publizistik

Redaktion will direkt mit Spitze verhandeln

Redaktion will direkt mit Spitze verhandeln

Die SDA-Redaktion lässt die Finger vom Streik - und kämpft weiter: Vor der Seco-Schlichtungsstelle wird sie auf «ernsthafte» Verhandlungen mit der SDA-Spitze pochen, wie die Redaktionsversammlung am Donnerstagabend entschieden hat.

Das Kräftemessen um die Restrukturierung der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) geht in eine nächste Runde. «Fast einstimmig» ist der Entscheid der Redaktionsversammlung gefallen, den Kampf mit «alternativen Massnahmen fortzusetzen».

Unter anderem «erwarten» die Redaktoren, dass sich der SDA-Verwaltungsrat im Rahmen des Einigungsverfahrens vor dem Seco «bewegen» werde, «wie er es zugesichert hat», wie sie am Freitagvormittag via Syndicom verkünden liessen.

Dass bis zum Ende des Schlichtungsverfahrens keine neuen Kündigungen ausgesprochen werden, ist aus Sicht der Redaktion die «selbstverständliche Voraussetzung», um sich mit dem Verwaltungsrat einigen zu können. In der verlängerten Sistierung des Streiks sieht sie «ihren Beitrag für das Vermittlungsverfahren». 

Im Gegenzug erwartet die Redaktion vom Verwaltungsrat «einen gleichwertigen Beitrag». Sie fordert weiterhin, dass die Kündigungsfristen für bereits gekündigte Arbeitsverhältnisse «ab sofort bis zum Ende des Einigungsverfahrens ruhen». Die bereits entlassenen SDA-Mitarbeiter würden sonst vor die Tür gestellt, ohne den Inhalt des Sozialplans zu kennen.

Zudem hält die Redaktion an ihrer Forderung fest, dass der Sozialplan in den Verhandlungen «substanziell» verbessert wird, dies besonders für ältere Mitarbeiter. Konkret sollen die Gewinnreserven der SDA, die sich auf rund 19 Millionen Franken belaufen, in das Personal und die Weiterentwicklung der Agentur investiert «anstatt den Aktionären als Gewinn ausbezahlt» werden.

Vor der Seco-Schlichtungsstelle werden die Attachés der Redaktion zudem verlangen, dass sich die SDA-Spitze auf «ernsthafte Verhandlungen» mit der Redaktionskommission und ihren gewerkschaftlichen VertreterInnen einlassen. Eine rasche Einigung, ist nicht zu erwarten.