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Sonntag
21.09.2014

TV / Radio

Doku-Soaps werden in Deuschland künftig als solche gekennzeichnet. Die Vorsitzendenkonferenz der Landesmedienanstalten und der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) haben Leitlinien für die Kennzeichnung bei eigenproduzierten Scripted-Reality-Formaten entwickelt, wie am Freitag bekannt gegeben wurde.

Ziel ist es, den Zuschauern sender- und formatübergreifend Transparenz und Orientierung zu ermöglichen. Die Leitlinien enthalten freiwillige Verhaltensgrundsätze, wie die Kennzeichnungshinweise einheitlich formuliert und in den Sendungen platziert werden sollen.

Annette Kümmel, Vorsitzende des VPRT-Fachbereiches Fernsehen und Multimedia, unterstrich, dass die Leitlinien die teils bisher bereits gelebte Kennzeichnungspraxis umsetzten und eine senderübergreifend einheitliche Basis schafften. 

Die Verbände erhoffen sich davon, dass die in der Öffentlichkeit «bisweilen unausgewogen geführte Debatte» versachlicht werde. Scripted Reality ist ein Genre des Reality-TV, in dem vorgetäuscht wird, tatsächliche Ereignisse zu dokumentieren. Die Szenen werden von den Darstellern jedoch nach Regieanweisung (Skript) gespielt. Oft werden solche Sendungen als Doku-Soaps bezeichnet, was als irreführend kritisiert wird. Daher spricht man auch von Pseudo-Doku-Soap.

Die Sender werden in Kürze ihr Formatdesign anpassen und die neue Kennzeichnungsgestaltung bei allen neu produzierten Sendungen umsetzen.