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Donnerstag
22.10.2015

TV / Radio

Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) sieht die Offenlegung der Sendungskosten als Basis für eine «Diskussion um Auftrag und Umfang des Service public». Gleichzeitig konstatiert die Dachorganisation der Schweizer KMU, dass «Transparenz alleine» nicht ausreiche.

«Die heutige Verlautbarung ist eine Reaktion auf die Motion Wasserfallen», hiess es zunächst von Seiten der Aktion Medienfreiheit, die von SVP-Nationalrätin Natalie Rickli präsidiert wird. Andrea Wenger, Leiterin Media Relations beim SRF, sprach hingegen gegenüber dem Klein Report von einem «Wunsch der Öffentlichkeit zu wissen, wohin die Gebührengelder fliessen».

Nun meldet sich der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) mit einer dritten Begründung zur Offenlegung der Sendungskosten durch die SRG: «Auf Druck des historisch knappen Ergebnisses der RTVG-Abstimmung hat die SRG die Kosten pro Sendung veröffentlicht», heisst es in einer Medienmitteilung des Gewerbeverbands.

Im Zentrum stehe demnach die Service-public-Diskussion. «Transparenz alleine reicht aber nicht», heisst es weiter. Denn die SRG müsse nun «Budgetvarianten vorlegen, welche Leistungen sie mit welchem Budget erbringen kann».

Weiter konstatiert der Wirtschaftsverband, dass «Informationssendungen im Vergleich mit teuren Eigenproduktionen und sehr aufwändigen Unterhaltungsformaten viel weniger kosten. Diese Ergebnisse bestätigen die Dringlichkeit einer fundierten politischen Diskussion, welche Leistungen über die neue Billag-Mediensteuer künftig finanziert werden sollen.»

In der Tat kostet die «Tagesschau» beispielsweise 65 000 Franken pro Sendung, während Musiksendungen wie «The Voice of Switzerland» oder «Kampf der Orchester» im Schnitt über 800 000 Franken benötigen. Quiz- und Spielsendungen kosten durchschnittlich etwa 80 000 Franken, also einen Zehntel davon.

«Es besteht grosses Potenzial, dass der Service-public-Auftrag mit einem viel kleineren Budget in hoher Qualität erfüllt werden kann», findet der SGV rund um Direktor Hans-Ulrich Bigler.