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Sonntag
11.11.2012

Der Dachverband Schweizer Werbung (SW) lehnt das jüngste Ansinnen der na­tio­nalrätlichen Gesundheitskommission (SGK), die an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel einzu­schränken, klar ab. Umso mehr, als die betroffene Industrie bereits Selbstregulierungsmassnahmen ergriffen hat. Verbote seien keine Lösung und lenkten letztlich von der Verantwortung der Eltern ab, schreibt der Verband.

Die SGK verlangt vom Bundesrat, dass er künftig Werbung für Chips und Süssigkeiten einschränkt, die sich explizit an Kinder richtet. Die Werbung soll insbesondere dann verboten werden, wenn die beworbenen Nahrungsmittel zu viel Zucker, Salz oder gesättigte Fettsäuren enthalten. Die SGK orientiert sich dabei an der Initiative Swiss Pledge der Schweizer Lebensmittelindustrie, die keine Werbung mehr an Kinder unter zwölf Jahren richten will.

Der Dachverband der kommerziellen Kommunikation erachtet den Entscheid der SGK als nicht zielführend, umso mehr, als sich die betroffene Industrie bereits selbstverantwortlich in ihrer Werbung be­schränkt. Gesetzgeberische Massnahmen seien in diesem Fall überflüssig, meint SW. «Sie engen lediglich die Bewegungs­freiheit der Wirtschaft ein, erhöhen den administrativen Aufwand für Unternehmen wie Be­hörden und belasten im gegenwärtig angespannten Konjunkturklima unsere Volkswirtschaft unnötig.»

Im kon­kreten Fall würde ein Werbeverbot gemäss SW vor allem Eltern, «die ihre Kinder aus Bequemlichkeit unbeaufsichtigt vor den Fernseher lassen, von ihrer Verantwortung entbinden». Die Eltern seien es letztlich, die über den Konsum von Süssigkeiten und Chips ihrer Kinder entscheiden müssen. Diese Verantwortung könne und solle ihnen der Staat nicht abnehmen.