Der Verband Schweizer Werbung (SW) will nun nicht mehr nur kommunikativ, sondern verstärkt auch politisch gegen die drohenden Werbeverbote vorgehen. In diversen Kantonen soll die Möglichkeit eines Referendums abgeklärt werden. Ausserdem wolle man in Kantonen, wo Motionen zu Werbeverboten hängig sind, das Gespräch mit den federführenden Kommissionen suchen, kündigte SW-Präsident Carlo Schmid-Sutter an der Mitgliederversammlung vom Freitag am «Tag der Werbung» in Lausanne an. Gleichzeitig präsentierte die Zürcher Werbeagentur Publicis eine Kampagne, die sie im Auftrag der Allianz gegen Werbeverbote entworfen hatte. Die Sujets, die durch schwarze Balken eine Visualisierung der Zensur symbolisieren, sind bereits in diversen Westschweizer Zeitungen und auf Plakaten zu sehen. Erfreuliches konnte Schmid von den Medien berichten, die sich praktisch unisono hinter die Aktion der Allianz stellen und für die Werbekampagne gegen Werbeverbote unentgeltlich Inserateraum oder Spotsequenzen zur Verfügung stellen, um die Bevölkerung für die Problematik solcher Werbeverbote zu sensibilisieren.
Die Mitgliederversammlung segnete ferner eine Änderung der Statuten ab, wonach die Zusammensetzung des Vorstandes normiert ist. Neu können jetzt auch Delegierte einer Organisation der kommerziellen Kommunikation, welche nicht in den übrigen drei Mitgliedschaftsgruppen (Werbeauftraggeber, Werbeagentur, Werbemedium) vertreten sind, im Vorstand Einsitz nehmen. Diese Änderung war nötig geworden, weil mit dem Präsidenten des Schweizer Direkt Marketing Verbandes, Guido Wietlisbach, ein Vertreter einer bisher nicht im Katalog des Vorstandes enthaltenen Organisation aufgenommen werden sollte. Nach angenommener Statutenänderung wurden Wietlisbachs sowie Saverio Progano, (Managing Director Mediaedge:cia als Vertreter der FRP), Beat Mühlemann (Leiter Direktion Marketing Kommunikation beim Migros-Genossenschaftsbund), Bernhard Eggli (Leiter Brand Management & Communication, UBS AG), Cornelia Harder (Managing Director Publicis), Urs Schneider (Inhaber mediaschneider AG) und Otto Meier (Generaldirektor Publicitas AG) in den Vorstand gewählt. Die Versammlung auf Einladung des Westschweizer Kommunikationsverbandes FRP fand im Maison de la Communication statt, einer Einrichtung, um welche die Deutschweizer ihre Kollegen aus der Romandie seit langem beneiden, wie Schmid meinte. Er wünschte, dass man vielleicht auch in Zürich in absehbarer Zeit einmal etwas ähnliches realisieren könne.
Sonntag
11.05.2003