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Dienstag
13.05.2003

Das Zürcher Bademode-Unternehmen TA-BOU sorgt wieder einmal mit einem seiner Plakate für Schlagzeilen. Die Pose mit gespreizten Beinen von Model Sylvia Petkovic fand die Zürcher Stadtpolizei sexistisch und verbot den Aushang des Plakates auf öffentlichem Grund. TA-BOU-Besitzer Giani De Nicola legte daraufhin drei neue Versionen des Plakates vor. Die Stadtpolizei bewilligte jenes, bei dem die Schamgegend und die Beine des Models nur noch teilweise zu sehen sind. «Da verwechseln gewisse Leute offensichtlich sexy und sexistisch», schreibt die Schweizer Werbung in einer Stellungnahme. Gemäss der Schweizerischen Lauterkeitskommission ist sexistische Beeinträchtigung dann gegeben, wenn zwischen der das Geschlecht verkörpernden Person und dem Produkt kein natürlicher Zusammenhang besteht oder die Person in rein dekorativer Funktion (Blickfang) dargestellt wird. Die Schweizer Werbung weiter: «Auch wenn man die Darstellung im zensurierten Plakat nicht übermässig geschmackvoll findet, ein Grund, sie gleich zu zensurieren oder gar zu verbieten, ist nicht vorhanden.»

Wie der «Tages-Anzeiger» am Dienstag schrieb, wollte TA-BOU-Chef De Nicola von der APG auf öffentlichem Grund die zensurierten und auf privatem Bodem die Original-Plakate aufhängen lassen. Die APG weigerte sich aber das unzensurierte Plakat auf privatem Bodem aufzuhängen. Zum einen, weil man als Partner nicht die Stadt Zürich verärgern wolle, zum anderen, weil die APG das Plakat ebenfalls für sexistisch halte. So kam die APG-Konkurrenz CCP zum Zuge und hängte die ursprünglichen Plakate in und um Zürich aus.