Schweizer Filme im Multipack: Gleich acht Schweizer Kino- und zwei Kurzfilme haben am Filmfestival vom 7. bis 17. August in Locarno Weltpremiere. Mit der Komödie «Les grandes ondes» von Lionel Baier und dem Dokumentarfilm über Christoph Blocher von Jean-Stéphane Bron werden auf der Piazza Grande zwei Publikumsfilme gezeigt. Zum ersten Mal leitet Carlo Chatrian dieses Filmfestival.
Das Schweizer Filmschaffen ist am 66. Festival del Film Locarno mit drei Filmen im Hauptwettbewerb stark, im Nebenwettbewerb «Cineasti del Presente» etwas schwächer vertreten. Für den Hauptwettbewerb hat die Festivalleitung den neuen Spielfilm von Thomas Imbach «Mary, Queen Of Scots» und den Dokumentarfilm «Tableau noir» über die Schule von Vieux-Prés von Yves Yersin ausgewählt. Ebenso im Hauptwettbewerb wird die schweizerisch-italienische Koproduktion «Sangue», der autobiografisch inspirierte Film des italienischen Autors und Regisseurs Pippo Delbono, gezeigt. «L`harmonie», ein Werk des Schweiz-Franzosen Blaise Harrison, läuft als einziger Schweizer Film im Wettbewerb «Cineasti del Presente». Aber nicht weniger als vier Schweizer Filme werden in dieser Sektion ausserhalb des Wettbewerbs gezeigt, darunter die neuen Filme «Cherry Pie» von Lorenz Merz sowie «The Green Serpent» von Benny Jaberg. Auf der Piazza Grande werden die mit Spannung erwarteten neuen Werke des Westschweizer Regisseurs Lionel Baier «Les grandes ondes (à l`ouest)» sowie des Westschweizers Dokumentarfilmers Jean-Stéphane Brons über den SVP-Politiker Christoph Blocher mit dem Titel «L’expérience Blocher» zu sehen sein.
Weltpremiere hat in der Kritikerwoche Luc Schaedlers Dokumentarfilm «Watermarks». Er zeigt die Umbrüche auf, denen die Menschen im heutigen China durch die rasante ökonomische und soziale Entwicklung ausgesetzt sind. Daneben werden in der Reihe «Histoire(s) du Cinéma» die beiden restaurierten Dokumentarfilme von Alexander J. Seiler «Ludwig Hohl» und «Palaver, Palaver» aufgeführt.
Die Reihe «Appellations Suisse», für die Swiss Films seit zehn Jahren verantwortlich zeichnet, präsentiert Filme, die an internationalen Festivals grosse Anerkennung erhielten oder das vergangene Kinojahr prägten. Zu den Höhepunkten der aktuellen Auswahl gehören der in Nyon mit dem grossen Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm «Karma Shadub» von Ramòn Giger und Jan Gassmann, der Doku-Animationsfilm «La nuit de l`ours» von Frédéric undSamuel Guillaume, der an Festivals weltweit gefeierte Dokumentarfilm «Harry Dean Stanton: Partly Fiction» von Sophie Huber sowie die beim Publikum erfolgreiche Dokufiktion «Verliebte Feinde» von Werner Schweizer über das berühmt-berüchtigte Politehepaar Iris und Peter von Roten. Eine Spezialvorführung wird der in diesem Jahr kurz nach der Vergabe des Ehrenquartz verstorbenen Cineastin Jacqueline Veuve gewidmet. «Mit der Vorführung der Filme `Les frères Bapst` und `La petite dame du Capitole`, einem Gespräch mit Jean Perret, Leiter des Filmdepartments Head, sowie mit Regisseur Fernand Melgar, wird an die grosse Schweizer Dokumentarfilmerin erinnert», heisst es in der Medienmitteilung von Swiss Films.