Die Schweizer Verleger kündigen per 10. Juli 2004 den Gesamtarbeitsvertrag mit den Journalistenverbänden. Die Verleger werfen dem Schweizer Verband der Journalistinnen und Journalisten (SVJ) eine eigentliche Verschleppungstaktik vor. Die Vertragsauflösung wurde am vergangenen Donnerstag vom achtköpfigen Verbandspräsidium beschlossen. Noch im April hatte eine ausserordentliche Mitgliederversammlung der Schweizer Presse entschieden, den auslaufenden GAV einstweilen nicht zu kündigen, sondern Neuverhandlungen zu führen. Das Verhandlungsmandat wurde per Ende 2003 befristet. Am 28. April informierte die Geschäftsstelle des Verbandes Schweizer Presse ihre Sozialpartner. Während sich die Gewerkschaft Comedia zu Verhandlungen bereit erklärte, blieb von Seiten des SVJ, dem die Mehrheit der in der Schweiz tätigen Journalistinnen und Journalisten angehören, jegliche Reaktion aus.
Das Präsidium des Verbandes Schweizer Presse zeigte sich in seiner Pressemitteilung verwundert, dass der führende Journalistenverband der Schweiz nicht bereit oder nicht willens sei, in der schwierigsten wirtschaftlichen Krise der Medienbranche seit Ende des 2. Weltkriegs angemessen zu reagieren. «In dieser Zusammensetzung hätten wir uns nie einigen können», erklärte Daniel Kaczynski, Geschäftsführer der Schweizer Presse, gegenüber dem Klein Report. Besonders stossend für den Verlegerverband sind die Systemmindestlöhne und die Regelung der Urheberrechte.
Montag
07.07.2003