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Dienstag
05.03.2002

Dem in der Nazizeit in die Schweiz immigrierten Typografen und Buchgestalter Jan Tschichold (1902-1974) widmet das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei in Leipzig vom 13. April bis zum 14. September eine Sonderausstellung. Zu den präsentierten Objekten gehören handgeschriebene kalligrafische Bücher des jungen Tschichold, seine preisgekrönten Werke, bedeutende theoretische Werke und Dokumente zu seinem Leben. Raritäten sind Entwürfe für seine Schriften, Originalzeichnungen für Buchumschläge und Titelblätter für deutsche, schweizerische und englische Verlage. Tschichold, der nach seinem Studium für grafische Künste und Buchgewerbe in Leipzig freischaffend in Berlin tätig war und dann in München lehrte, wurde von den Nazis zur Emigration in die Schweiz gezwungen. Tschichold gilt als der Doyen der Schweizer Typografie. Auf seine Veranlassung hin wurde 1943 der Wettbewerb «Die schönsten Schweizer Bücher» gegründet, der immer noch jährlich durchgeführt wird. Seit 1997 wird im Rahmen des Wettbewerbs auch der Jan-Tschichold Preis für besondere Verdienste um die Schweizer Buchgestaltung verliehen. Mehr dazu unter: Die 31 schönsten Schweizer Bücher