Misserfolg für die Trash-Farce «Die Räuberinnen» von Carla Lia Monti («Walter Tell», «Mama hat dich lieb») in den Deutschschweizer Kinos: Vier Wochen nach dem Start des Streifens findet sich die provokative, mit Sex geladene Räuberpistole in der zweiten, dritten Kinoreihe wieder und dürfte bald abgesetzt werden. Was ist falsch gelaufen? Klein Report sprach mit der Produzentin Tunje Berns von Dschoint Ventschr. «Der Film hatte nach der massiv negativen Berichterstattung keine Chance», resümiert sie bitter. «Die Mischung aus Trash und Action, Satire, Sex, Comic und schwarzem Humor kam nicht an. Vielleicht haben wir auch zu wenig signalisiert, dass der Film sich vor allem an ein Publikum wendet, das Trash-Filme mag. So sind wir im Niemandsland gelandet.»
Das umstrittene Werk, von der Zürcher Presse zerrissen, war laut Samir von Dschoint Ventschr an «urbane, junge Zuschauer adressiert». Infolge der Vorverurteilung wurde die Neugierde gar nicht erst geweckt, selbst beim Trash-Publikum nicht. Samir geht mit der Filmkritik hart ins Gericht: «Carla ist eine formal äusserst begabte Regisseurin mit eigener Handschrift und klarem Ausdruck. Die Filmkritik startete eine kultur-politische Kampagne gegen den Film, doch mit der Regisseurin hat man sich nicht befasst. Erst jetzt, als der Film floppt.»
Schwacher Trost: In Luxemburg (Koproduzent) werden die «Räuberinnen» sich zeigen. Belgien, Japan und Russland haben Interesse angemeldet. Und wer weiss, vielleicht tauchen sie gar am Filmfestival Locarno auf, am Schweizer Tag, am Mittwoch, 12. August, der im Zeichen «100 Jahre Filmmusik» stehen soll.
Dienstag
30.06.2009



