Zum zweiten Mal schreibt das Reporter-Forum Schweiz heuer den «Schweizer Reporterpreis» aus. Im Zuge des Relotius-Skandals wurden Stimmen laut, welche die Journalistenpreise abgeschafft sehen wollten.
«Wir tun das Gegenteil», heisst es im aktuellen Newsletter des Reporter-Forums Schweiz. Dies, «weil wir finden, dass es die beste Möglichkeit ist, um über die Qualität von Texten zu diskutieren: ihre Struktur, ihre Beschaffenheit, ihre Erzählkraft.» Dass die Texte faktisch korrekt sind, verstehe sich dagegen «von selbst».
Bis zum 31. März müssen die Texte bei der Jury sein. Im Gremium sitzen in diesem Jahr die Autorin und Regisseurin Laura de Weck, der Schriftsteller und Performancekünstler Jürg Halter, die Public-Eye-Rechercheurin Alice Kohli und Christoph Lenz, Bundeshausredaktor beim «Tages-Anzeiger» und Vorstandsmitglied des Reporter-Forums Schweiz.
Und auch Hamburg ist in der Jury vertreten: Über die Erzählkunst der Reportagen entscheidet auch Mathieu von Rohr mit, der als stellvertretender Auslandschef des «Spiegels» mit der Akte Relotius bestens vertraut sein sollte.