Die Schweizer Radiolandschaft ist zwar vielfältiger als ihr Ruf, allerdings spielt sich die Vielfalt fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Eine neue Studie der Publicom zeigt, dass sich die Radios vor allem durch ihre Informationsleistung unterscheiden. Die Musikformate sind weitgehend uniform. Von kleineren und grösseren Nuancen (DRS 1) abgesehen, bauen alle neun in der Studie analysierten Radios auf bekannten englischen Pop-Titeln der letzten 20 Jahre auf. Deren Anteil beträgt dementsprechend zum Teil über 90%.
Die massgeblich vom Bakom finanzierte Studie der Publicom über Programmstrategien beruht unter anderem auf einer detaillierten Analyse der neun Radioprogramme von DRS 1, DRS 3, La Première, Radio 24, Hitradio Z, Radio BeO, Lausanne FM, Radio Framboise und Radio Chablais. Quantitativ und qualitativ die stärkste Leistung bieten die ersten Programme der SRG.
Die Privatradios tendieren in den wettbewerbsintensiven urbanen Räumen dazu, die Information auf ein Minimum zu reduzieren und mit Boulevard-Elementen anzureichern. Die Studie zeigt, dass bei einigen die Bedeutung der Information quantitativ sogar geringer ist als diejenige der Werbespots oder der akustischen Programm-Erkennungsmerkmale. Wettbewerb scheint im Bereich der Information zu Quantitäts- und Qualitätseinbussen zu führen, denn die Privatradios ohne direkte Konkurrenz bieten eine bessere Informationsleistung als die meisten anderen kommerziellen Stationen.
Donnerstag
28.08.2003