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Freitag
12.02.2010

Dass die SRG eine Medienpolitik betreibt, die ihren eigenen Interessen dient, findet der Verband Schweizer Privatradios (VSP) inakzeptabel, wie er am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt. Der VSP findet es falsch, dass die SRG die HD-Technologie ablehnt und einzig DAB und DAB+ als digitale Verbreitungstechnologien propagiert.

Um sowohl den öffentlich-rechtlichen als auch den grösseren und kleineren Privatradios den Zugang zu digitalen Verbreitungstechnologien zu ermöglichen, habe sich die Schweiz für ein duales System entscheiden, schreibt der VSP. Dieses sieht einerseits DAB+ für die Versorgung sprachregionaler und andererseits digitales UKW für kleinere Gebiete vor. Im vergangenen September hat die SwissMediaCast AG einen Layer für DAB+ in Betrieb genommen, auf welchem sowohl Programme der SRG als auch solche von privaten Radioveranstaltern ausgestrahlt werden.

Um kleinere Radiostationen nicht von digitalen Verbreitungstechnologien auszuschliessen, hat das Uvek bereits in den neu zugeteilten Radiokonzessionen die Möglichkeit vorgesehen, das Hauptprogramm eines Radios über UKW analog und digital auszustrahlen. Dies kann dank HD-Radio-Technologie auf der gleichen Frequenz erfolgen, was enorm Marketingkosten spart. Ausserdem werde die Verbreitung von zwei zusätzlichen digitalen Programmen ermöglicht. So wird laut VSP digitale Verbreitung auch für kleinere Radios erschwinglich.

Verschiedene Regionalradios hatten am Dienstag angekündigt, voraussichtlich am 1. September mit HD-Radio zu starten. Die entsprechenden Gesuche sind beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eingereicht worden. Darüber wiederum zeigte sich die SRG befremdet. Die zusätzliche Technologie stifte bei den Konsumenten Verwirrung, was letztlich das Medium Radio als Ganzes schwäche. Zudem seien in Europa keine Geräte erhältlich. Die nötigen Empfangsgeräte stellen laut VSP aber keinerlei Probleme dar, da in der Geräteindustrie längst ein Konsens darüber bestehe, dass moderne Empfänger multistandardkompatibel sein müssen.