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Freitag
23.10.2009

Das Ergebnis der Herbsterhebung unter den Public Relations Agenturen gibt klare Signale für eine sich abzeichnende Erholung im PR-Markt Schweiz. Bereits zeichnen sich bei den Agenturen Schwierigkeiten ab, qualifizierte Mitarbeitende zu rekrutieren, wie der Bund der Public Relations Agenturen der Schweiz (BPRA) in einer Mitteilung vom Freitag schreibt.

2009 hat die PR-Branche eine Talsohle zu durchschreiten: Nur gerade jede vierte Agentur meldet Wachstum, während jede zweite Agentur voraussichtlich Umsatzeinbussen zwischen 5 und 30 Prozent in Kauf nehmen muss. Im Jahr zuvor war noch jede zweite PR-Agentur auf Wachstumskurs gewesen. Dennoch melden für 2009 zwei Drittel aller Agenturen, dass es ihnen gelungen sei, ihre Profitabilität zu halten oder gar klar zu stärken. Das mag erstaunen angesichts der Tatsache, dass jede vierte Agentur eine Zunahme der Lohnkosten meldet. Begründet wird dies damit, dass hochqualifizierte PR-Beratungsleistungen zunehmend gefragt sind, während Aufträge für die Umsetzung von PR- Aktivitäten oft ausbleiben.

Der Auftragseingang für 2010 gibt Anlass zur Zuversicht: Im Jahr 2010 sind Online PR, Corporate Communications, Marketingkommunikation und Public Affairs besonders gefragt. Change Management Communications, Imagepflege und interne Kommunikation werden indessen zunehmend von den Kunden selber, ohne Beizug einer PR-Agentur, konzipiert und umgesetzt. Voraussichtliche Wachstumstreiber der PR-Agenturwirtschaft im Jahr 2010 sind die Energiewirtschaft, die Pharma-/Medtech-/Biotech-Branche, die Politik und die öffentliche Hand.

Viele kleine PR-Dienstleister, bei denen es in den letzten Jahren bekanntlich einen Gründungsboom gab, haben ihre Segel gestrichen und 2009 ihre Geschäftstätigkeit eingestellt. Konkurrenz erwächst den PR-Agenturen laut BPRA neuerdings vermehrt durch Werbeagenturen, Web-Agenturen und Corporate Publishing Agenturen, die zunehmend in das Geschäftsfeld Public Relations eindringen. Als Antwort darauf verpflichtet sich eine wachsende Zahl von PR-Agenturen auf den weltweit höchsten Qualitätsstandard der Branche, den Consultancy Management Standard CMS II. Mittlerweile sind landesweit bereits 16 PR-Agenturen zertifiziert.

Die steigende Nachfrage nach Beratungsleistungen auf hohem Niveau macht die Personalbeschaffung der PR-Agenturen zu einer immer schwierigeren Aufgabe. Die Mehrzahl der Stellenbewerber – so zeigt die Erhebung des Bundes der Public Relations Agenturen der Schweiz BPRA – hat zu wenig Beratungs-Praxiserfahrung oder es mangelt ihnen an profunden Kenntnissen der jeweiligen Kundenbranchen. Um dieses Manko zu beheben, bieten die zwanzig führenden PR-Agenturen 2010 dreissig neue Praktikumsplätze an – mehr als je zuvor.