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Freitag
03.05.2013

Der Verband Schweizer Medien und Telesuisse hätten gerne eine restriktivere Konzession für die SRG gesehen. Während sich der Verband der Schweizer Regionalfernsehen gegen die Direktübertragungen im Internet ausspricht, ist der Verband der Schweizer Medienunternehmen mit mehreren Punkten in der neuen Konzession unzufrieden.

«Die Verleger sind erstaunt, dass die originäre Verbreitung im Internet auf Kultur und Sport ausgedehnt wurde, nachdem der Bundesrat klar eine Beschränkung auf Politik und Wirtschaft befürwortet hat», teilte der Verband Schweizer Medien mit. «Die überraschende Ausdehnung ist kurzfristig in den Text aufgenommen worden und konkurrenziert die Verleger im Bemühen, die Online-Angebote von Zeitungen und Zeitschriften zu etablieren.»

Lieber gesehen hätten es die privaten Medien auch, wenn die Begrenzung bei Textbeiträgen auf maximal 800 statt auf 1000 Zeichen (plus Leerzeichen) festgelegt worden wäre. Dass 75 Prozent der Textbeiträge mit audiovisuellen Beiträgen verknüpft sein müssen, begrüssen die Verleger zwar, es sei aber zu wünschen, «dass die Forderung von Schweizer Medien, diese Verknüpfung müsse klar im Vordergrund stehen, auch in der Umsetzung der offen formulierten Konzessionsbestimmung Einfluss findet».

Telesuisse dagegen kritisiert in erster Linie den Entscheid des Bundesrates, wonach die SRG künftig wichtige politische, wirtschaftliche, sportliche und kulturelle Ereignisse direkt via Video-Livestream über das Internet übertragen dürfe. «Faktisch hat die SRG damit die Möglichkeit, neue Sender direkt auf dem Internet zu schaffen», teilte der Verband mit. «Dieser Entscheid destabilisiert den Medienmarkt in der Schweiz zusätzlich und verschärft unnötigerweise das bereits bestehende Ungleichgewicht zwischen der SRG und den privaten Anbietern.» Die Ausweitung auf die Bereiche Sport und Kultur betrachtet der Verband ebenfalls skeptisch.

Telesuisse fordert Politik und Öffentlichkeit deshalb auf, «zu hinterfragen, inwiefern ein absolutes Monopol der SRG im Bereich der Information die demokratische Debatte und die Entwicklung der Schweiz fördert». Für den Verband Schweizer Medien wäre eine Beschränkung auf den audiovisuellen Service public wünschbar. «Dass dem staatlich finanzierten Fernsehen ein fast umfassender Online-Auftritt mit Konzessionsgeldern (bald mit einer Haushaltsteuer) zugestanden wird, führt zu einer weiteren Zunahme der Wettbewerbsverzerrung», so der Verband.