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Mittwoch
10.06.2020

Medien / Publizistik

Die Nati wird weniger oft angeschaut...

Die Nati wird weniger oft angeschaut...

Dreiviertel der Schweizer Bevölkerung haben ein hohes oder mittleres Interesse am Sportgeschehen in den Medien. Allerdings nimmt das Sportinteresse langsam ab, wie eine Studie des Bundes zeigt.

Im Gegensatz zum boomenden aktiven Sporttreiben ist beim Konsumieren von Sport in den Medien eine «gewisse Sättigung» ersichtlich, schrieb das Bundesamt für Sport in einer am Montag vorgestellten Studie.

Das Sportinteresse ist bis nach der Jahrtausendwende «parallel zum forcierten Ausbau der Berichterstattung» kontinuierlich angestiegen, doch zwischen 2008 und 2014 hat sich eine Trendwende abgezeichnet. Die hat sich mittlerweile bewahrheitet, denn das Sportinteresse der Schweizer Bevölkerung liege gemäss Studie wieder unter den Werten von 2000.

Damals zeigten noch 33 Prozent der Befragten ein hohes Interesse an Sport, jetzt sind es nur noch 28 Prozent. 2008 war dieser Wert mit 35 Prozent ganze sechs Prozentpunkte höher als in diesem Jahr. Mittlerweile haben auch 25 Prozent kein Interesse an Sport, während es 2008 noch 20 Prozent waren.

Ein überdurchschnittliches Interesse an Sport im Fernsehen, in den Zeitungen oder im Internet haben Männer, ältere Personen sowie aktive Sportler. Auch Deutschschweizer und Personen mit mittlerem bis höherem Haushaltseinkommen zeigen sich häufiger an Sportnachrichten interessiert, auch wenn die Unterschiede weniger stark ausfallen.

Das Interesse variiert besonders zwischen den Geschlechtern: Während 17 Prozent der Frauen angeben, sie hätten ein «hohes Interesse» an Sport, so sind es bei Männern 40 Prozent. Eine Diskrepanz existiert auch zwischen verschiedenen Altersgruppen. Gemäss Studie seien ältere Personen schon immer etwas mehr an Sport interessiert gewesen als jüngere. Aber nun sind die Unterschiede nochmals gewachsen: «Während das Sportinteresse der über 55-Jährigen in den letzten sechs Jahren praktisch gleich blieb, ist es bei den unter 35-Jährigen deutlich gesunken.»

Als Leitmedium für den Sportkonsum bleibt das Fernsehen nach wie vor auf dem ersten Rang, gefolgt vom Internet. 65 Prozent der Befragten schauen sich Sport im Flimmerkasten an, 37 Prozent im Internet, und 35 Prozent informieren sich in den Tageszeitungen. Etwa 20 Prozent hören Sportinformationen und -resultate im Radio, und 18 Prozent besuchen Sportveranstaltungen vor Ort. Nur gerade 5 Prozent lesen spezielle Sportzeitschriften.

Bei der Mediennutzung zeigt sich erwartungsgemäss der Graben zwischen Jung und Alt deutlich: So vefolgen jüngere Personen das Sportgeschehen fast so oft im Internet wie im TV. Ältere Personen dagegen schauen häufiger Sport im Fernsehen und lesen auch eher den Sportteil der Tageszeitungen.