Influencer Marketing entwickelte sich in der Schweiz bisher eher zaghaft. Nun will eine neue Studie herausgefunden haben, dass die «Millennials» bei ihren Kaufentscheiden stärker von Influencern beeinflusst werden als von TV-Spots, Anzeigen oder Google Ads.
Sechs von zehn «Millennials» im Alter von 13 bis 30 Jahren folgen Influencern auf sozialen Plattformen, wie aus dem am Mittwoch publizierten «Swiss Influencer Marketing Report 2020» hervorgeht.
56 Prozent gaben an, dort regelmässig nach Produktinformationen zu suchen. Und etwas mehr als die Hälfte sagten, durch Influencer inspiriert schon einmal etwas gekauft zu haben, steht weiter in der Studie, an der unter anderem Farner sowie die Unis Luzern und St. Gallen mitgearbeitet haben. Farner ist selbst im Influencer Marketing tätig.
Befragt wurden neben der Zielgruppe der jungen Erwachsenen auch die Influencer und die Marketingverantwortlichen, insgesamt waren es 1’349 Personen. Alle drei Gruppen bezeichnen Instagram als die wichtigste Influencer-Plattform. Youtube ist vorallem bei «Millennials» beliebt, Marketingverantwortliche schenken auch LinkedIn Beachtung.
Nur für gerade 1 Prozent der Influencer und 2 Prozent der «Millennials» ist Facebook der wichtigste Influencer-Kanal. Bei Youtube scheiden sich die Geister: Obwohl 16 Prozent der «Millennials» Youtube als ihre wichtigste Influencer-Plattform bezeichnen, sind es bei den Influencer nur 1 Prozent. «Die Influencer könnten also noch mehr Millennials erreichen, wenn sie YouTube als Publikationskanal stärker nutzen», heisst es in der Studie.
Auf allen Seiten herrsche Einigkeit, dass Partnerschaften von Influencer mit gleichzeitig mehreren Unternehmen vertretbar seien. «Dies aber nur, wenn es sich nicht um konkurrierende Marken oder Produkte handelt.»
Die Meinungen gehen dagegen auseinander, was die Deklaration von Kooperationen angeht: Fast die Hälfte der Millennials wünscht sich, dass Influencer ihre Werbung in den Hashtags kennzeichnen. Die gängige Praxis der Influencer sind aber Hinweise in den Texten oder Kommentaren.
Die Studienmacher folgern aus ihren Resultaten: «Influencer Marketing kann seinen Platz im Marketing-Mix weiter festigen, indem Unternehmen und Influencer (noch) professioneller zusammenarbeiten und die Bedürfnisse der Millennials stärker berücksichtigen.»