Mit einem Gesamtumsatz von 32,4 Milliarden Franken ist der Schweizer Markt für Informations- und Kommunikations-Technologie im letzten Jahr um 2,8 Prozent gewachsen. Bei der Digitalisierung klafften Anspruch und Wirklichkeit stark auseinander, kritisiert Swico die Bundespolitik.
Fürs neue Jahr prognostiziert der Verband der ICT- und Online-Branche noch ein Umsatzplus von 1,8 Prozent, wie es am Dienstag auf einer Medienkonferenz in Zürich hiess.
Laut den Prognosen verliefen die Wachstumstrends in der Schweiz und im europäischen Umfeld parallel. Swico stützt sich auf Zahlen des European Information Technology Observatory (EITO).
Im IT-Markt Schweiz ist laut dem Schweizer Branchenverband vor allem Software gefragt, im Telekom-Markt wachsen Datendienste kräftig, nicht zuletzt dank Cloud Computing.
In einer Lagebeurteilung richtete Swico-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch deutliche Worte nach Bundesbern: «Politik und Verwaltung setzen sich öffentlichkeitswirksam für die Digitalisierung ein und kündigen ständig neue Initiativen dazu an.» Aber im politischen Tagesgeschäft täten sie alles, «um eine erfolgreiche Digitalisierung der Schweiz zu verhindern», so Henschs Kritik.
Der Bund verhindere mit Kontingenten zum Beispiel, dass kleinere Firmen die notwendigen Experten ins Land holen dürften. Und bei der Cybersecurity kombinierten die Behörden «Kompetenzmangel und Kompetenzgerangel».
Zudem erweitere der Staat «gerade massiv den verdeckten Zugriff auf Daten durch Geheimdienst und Strafverfolgungsbehörden», so der Swico-Geschäftsführer weiter. Das liefe jenen Projekten entgegen, die die Schweiz zu einem «Datentresor» positionieren wollten.