Das Bundesamt für Kultur (BAK) würdigt das Werk der Schriftstellerin Fleur Jaeggy. Sie erhält dafür den Schweizer Grand Prix Literatur.
Die Preisverleihung findet am 30. Mai im Rahmen der Solothurner Literaturtage in Anwesenheit von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider statt.
Die Schweizer Schriftstellerin Fleur Jaeggy wurde 1940 in Zürich geboren. Sie schreibt hauptsächlich auf Italienisch. Nachdem sie ihre Schulzeit in verschiedenen Schweizer Internaten verbracht hatte, liess sie sich in Rom nieder, wo sie mit Ingeborg Bachmann befreundet war.
Seit 1968 lebt Jaeggy in Mailand und arbeitet mit dem Verlag Adelphi zusammen.
«Fleur Jaeggy ist bekannt für den knappen Stil ihrer Prosa, in der jedes Wort mit chirurgischer Präzision ausgewählt ist. Ihre kurzen, scharfen Sätze sind geprägt von grosser emotionaler Intensität. Mit fast schon klinischer Kälte verarbeitet sie düstere Themen und lässt ein Unbehagen entstehen, das uns packt und erschüttert», heisst es von Seiten der Jury.
«In ihren Erzählungen befasst sie sich mit Einsamkeit, Entfremdung und dem Gefühl, von der Welt verlassen zu sein. Ihre Protagonistinnen und Protagonisten befinden sich in Situationen der psychischen und gesellschaftlichen Isolation», wie das Bundesamt für Kultur über die Preisträgerin schreibt.
Fleur Jaeggys Bücher wurden bisher in 18 Sprachen übersetzt. Sie ist insbesondere in Europa und in den Vereinigten Staaten bekannt.
2024 begann der Suhrkamp-Verlag eine Gesamtausgabe ihres Werks und im gleichen Jahr wurde sie mit dem Gottfried Keller-Preis ausgezeichnet.