Der Sieger des ersten Internationalen Filmmusikwettbewerbs im Rahmen des Zurich Film Festivals steht fest, er kommt aus der Schweiz: Der 21-Jährige Michael Künstle nahm am Donnerstagabend das Goldene Auge, den mit 10 000 Franken dotierten Preis, für seine Komposition zum Animationsfilm «Evermore» entgegen.
Michael Künstle, geboren 1991 in Basel, begann als Sechsjähriger mit Schlagzeugunterricht. Etwas später fing er an, autodidaktisch das Klavier- und Gitarrenspiel zu erlernen. Es folgten erste Banderfahrungen und Versuche im Songwriting. Seit 2010 studiert Michael Künstle an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) Jazz-Schlagzeug und Komposition für Film, Theater und Medien.
Der deutsche Filmemacher und Komponist Henning Lohner erläuterte stellvertretend für die Jury die Entscheidung: «Alle fünf Partituren der Finalisten bestechen durch hohes orchestrales Niveau. Bei Michael Künstle empfanden wir darüber hinaus ein hohes Mass an dramaturgischer Umsetzung, eine klare Haltung, eine sensible und thematisch ausdrucksstarke Musik, die nicht nur das Bild begleitet, sondern den ganzen Film in seiner Wirkung unterstützt.» Neben Henning Lohner gehörten David Zinman, Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich, Annette Focks, deutsche Filmkomponistin und Musikerin, sowie Philip Hofmänner, Zürcher Regisseur des Films «Evermore», der Jury an. Die Filmscores von Adrian Diery (Australien), Jan Glembotzki (Japan), Anze Rozman (Slowenien), Adam Zurada (Polen) und Michael Künstle (Schweiz) wurden aus 145 Einreichungen ausgewählt. Alle Komponisten waren beim Finalistenkonzert am Donnerstagabend anwesend.
Der Internationale Filmmusikwettbewerb wurde vom Zurich Film Festival und dem Tonhalle-Orchester Zürich als Co-Produktion veranstaltet und in Zusammenarbeit mit dem Forum Filmmusik durchgeführt.


