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Dienstag
30.08.2016

Kino

Flüchtlingstreck in die Schweiz 1943

Flüchtlingstreck in die Schweiz 1943

Die Reprise kommt zur rechten Zeit: Das Schweizer Flüchtlingsdramas «Die letzte Chance», produziert am Ende des Zweiten Weltkrieges, wird am Zurich Film Festival frisch restauriert gezeigt.

Die Handlung spielt in Norditalien 1943. Ein englischer Leutnant und ein US-Sergeant, die aus der Kriegsgefangenschaft entkommen sind, bringen eine Gruppe jüdischer Flüchtlinge auf einer gefährlichen Route über die Schweizer Grenze.

Der von Regisseur Leopold Lindtberg und Präsens Film produzierte Spielfilm wurde im Mai 1945, just als der Zweite Weltkrieg endete, uraufgeführt. 1946 wurde «Die letzte Chance» bei der ersten Ausgabe der Filmfestspiele in Cannes mit dem Grand Prix wie auch mit dem Internationalen Friedenspreis geehrt.

1947 folgte ein Golden Globe Award der Hollywood Foreign Press Association. Lindtberg war als Jude 1933 von Wien über mehrere Stationen in die Schweiz geflüchtet, wo er 1951 eingebürgert wurde.

Die Restaurierung entstand in Zusammenarbeit von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und der Cinémathèque Suisse, mit Unterstützung von Memoriav. Am diesjährigen Filmfestival in Cannes und an jenem in Bologna wurde die neu restaurierte Fassung bereits im Rahmen von Cannes Classics gezeigt.

Christoph Stuehn, der sich als Direktor von Memoriav für die Erhaltung des audiovisuellen Kulturerbes des Schweiz stark macht, begrüsste es, dass neben Locarno und Solothurn nun auch das Zürcher Filmfestival «dem Schweizer Filmerbe ein besonderes Schaufenster bietet».