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Sonntag
15.02.2004

Pech für Orange, Swisscom und Sunrise: Die Wettbewerbskommission (Weko) hat im Streit um zu hohe Telefongebühren bei Verbindungen vom Fest- aufs Mobilnetz einen Etappensieg errungen und darf erneut die Tarife der Mobilfunkbetreiber untersuchen. Eine Beschwerde mit aufschiebender Wirkung von Swisscom und Orange ist von der Rekurskommission des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD) am 6. Februar abgewiesen worden, bestätigte Swisscom-Sprecher Sepp Huber gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Grund für die Beschwerde war, dass gleichzeitig zur im Oktober 2002 von der Weko eingeleiteten Untersuchung die Kommunikationskommission (ComCom) sich ebenfalls mit den so genannten Terminierungsgebühren befasste. Diese Gebühren fallen an, wenn jemand vom Festnetz auf ein Mobilfunknetz anruft. Der Festnetzbetreiber muss in diesem Fall dem Mobilfunkanbieter rund 35 Rappen pro Minute bezahlen. In Anbetracht der beiden Untersuchungen sei nicht klar gewesen, wer für die Beurteilung der Gebühren zuständig sei, sagte Huber. Die ComCom habe ihre Untersuchung aber nun abgebrochen.

Anlass für die Prüfung durch die Weko und die ComCom ist der Verdacht, dass die Telefonanbieter mittels Absprachen die Terminierungsgebühren absichtlich hoch halten. Im Gegensatz zur Weko, welche die Gebühren im europäischen Vergleich als Spitzenwerte bezeichnet, sieht sich die Swisscom laut Huber im europäischen Mittelfeld. Die Terminierungsgebühren seien im Übrigen in den letzten Jahren laufend gesunken.

Dass sie in der Schweiz relativ hoch seien, liege an den Kosten des Netzaufbaus, der hier zu Lande verglichen mit anderen europäischen Ländern wesentlich teurer sei, sagte Huber.