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Sonntag
07.03.2010

Der Favorit strauchelte an allen Fronten. Fünfmal nominiert und leer ausgegangen: Christoph Schaubs sinnlich-besinnliche Komödie «Giulias Verschwinden» geriet beim Schweizer Filmpreis 2010 ins totale Abseits, trotz 135 000 Kinobesuchern. Weder die Schauspieler Bruno Ganz und Sunnyi Melles noch Drehbuchautor Martin Suter, Filmmusikkomponist Balz Bachmann oder Regisseur Schaub kamen zu einem Quartz, der Schweizer Filmpreisskulptur von Alfredo Häberli.

Viele Experten, die diesen Film favorisierten, lagen gründlich daneben. Wie schon vor einem Jahr, hatte ein Film aus der Westschweiz die Nase vorn, 2009 Ursula Meiers «Home» und nun 2010 Séverine Cornamusaz` «Cœur animal». Beide Filme waren zum Zeitpunkt der Preisverleihung noch nicht in Deutschschweizer Kinos gelaufen.

Die zehn Quartze (inklusive Jury- und Ehrenpreise) sind akzeptabel, ein gröberer Fehlgriff ist - wohl auch dank der 250 abstimmenden Mitglieder der Filmakademie - nicht zu kritisieren, zieht Rolf Breiner, Filmexperte des Klein Reports, Bilanz.