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Mittwoch
12.05.2021

Kino

lostland

Grosse Ehre für einen Schweizer Film. Am Hot Docs Festival in Toronto hat «Ostrov – die verlorene Insel» von Svetlana Rodina und Laurent Stoop den internationalen Wettbewerb gewonnen.

Das Hot Docs gilt als das grösste Dokumentarfilmfestival Nordamerikas. Die Welt-Premiere des Films war im internationalen Wettbewerb bei Visions du Réel in Nyon.

Die Jury mit Sheila Nevins von MTV Networks, dem japanischen Filmemacher Kazuhiro Soda und Oscar-Academy-Mitglied Toni Kamau bezeichnete «Ostrov – die verlorene Insel» als «wahrlich kraftvolle cinematographische Erfahrung, die das Alltagsleben von Menschen in Russland zeigt».

Auf der verlassenen Insel Ostrov, mitten im Kaspischen Meer, lebt eine Handvoll Menschen ohne Strasse, Strom und Arbeit, vom russischen Staat nach dem Fall der Sowjetunion im Stich gelassen. Früher war die Kaviar-Fischerei das Zentrum der Wirtschaft der Insel, heute ist sie illegal. Um seine Familie zu ernähren, fährt ein Fischer trotzdem regelmässig hinaus aufs Meer, und obwohl er bereits zwei Mal wegen Wilderei ins Gefängnis musste, ist er überzeugt, dass ihn Putin eines Tages von seiner Misere erlösen wird.

Als Toronto-Siegerfilm wird «Ostrov – die verlorene Insel» automatisch zum Oscar-Rennen 2022 zugelassen. Produzentin des Films ist die Berner Firma Doklab. Der Dokumentarfilm entstand in Koproduktion mit SRF und wurde gefördert vom Bundesamt für Kultur, der Berner Filmförderung, von Suissimage, der Filmstiftung Zürich sowie diversen anderen.

Svetlana Rodina hat sich bisher vor allem in Russland einen Namen als Moderatorin und Journalistin machen können. Der Schweizer Laurent Stoop arbeitet weltweit als Kameramann. Für die Zürcher Fotoagentur Lookat hat er früher viel in Russland fotografiert. Er war auch delegierter Fotograf für das IKRK in Tadschikistan und im Kaukasus sowie Dokfilmer für SRF oder zum Beispiel France 2.