Content:

Montag
19.08.2013

Kino

Mit der Preisgala auf der Piazza Grande endete am Samstagabend die diesjährige Ausgabe des Festival del Film in Locarno. Die beiden Schweizer Beiträge hatten im internationalen Hauptwettbewerb das Nachsehen.

Hinter dem nicht unumstrittenen Erstplatzierten Albert Serra ging der Spezialpreis der Jury für den zweitbesten Film an «E agora? Lambra-me» von Joaquim Pinto, der bereits den internationalen Filmkritikerpreis der Fipresci erhielt. Der portugiesische Regisseur und Filmer, der seit fast 20 Jahren mit Hepatitis und HIV infiziert ist, macht sein intimes Leiden öffentlich und dokumentiert hautnah, wie er in einer Studie mit bewusstseinsverändernden Substanzen mitmacht.

Zur besten Hauptdarstellerin kürte die Jury Brie Larson für ihre Rolle in «Short Term 12», einem Film des Amerikaners Destin Cretton, der das Schicksal einer jungen Frau schildert, die in einer Auffangstation für problembelastete Jugendliche arbeitet. Für Manche überraschender war indes die Auszeichnung des besten männlichen Darstellers, die an Fernando Bacilio für seine fast stumme Rolle in «El mundo» ging.

Als bester Regisseur mit einem Silbernen Leopard ausgezeichnet wurde der Südkoreaner Hong Sangsoo für «U ri Sunshi» («Unsere Sunshi»), eine leicht und schlicht gehaltene Komödie über eine Filmstudentin, die die Avancen dreier Verehrer ausschlägt.

Das Publikum auf der Piazza Grande schenkte der behinderten «Gabrielle» von Louise Archambault aus Frankreich am meisten Stimmen.

Die beiden Schweizer Wettstreiter im internationalen Hauptwettbewerb, «Mary Queen of Scots» von Thomas Imbach und «Tableau noir» von Yves Yersin, gingen leer aus. Letzterer erzielte immerhin einen Achtungserfolg: Der Dokfilm über eine abgeschiedene Schule im Jura bekam eine Lobende Erwähnung.