Das heimische Filmschaffen schliesst 2010 mit einem guten Resultat ab. Wie die am Donnerstag vom Bundesamt für Kultur veröffentlichen provisorischen Zahlen zeigen, haben die Schweizer Produktionen verglichen zum Vorjahr an Marktanteil zugelegt. Neben der zahlenmässig stärksten Produktion, dem Alpenthriller «Sennentuntschi», ist die breite Akzeptanz des Publikums für das nationale Dokumentarfilmschaffen sowie für die grosse Vielfalt an Spielfilmen als äusserst positiv zu bewerten. Für 2011 stehen die neuen Filmförderkonzepte, die Filmfestivalförderung sowie die Neubesetzung der Stelle Leitung Sektion Film an.
Basierend auf den Zahlen von ProCinema und des Bundesamts für Statistik (Stand 6. Dezember 2010) verzeichnet der Schweizer Film ein starkes Jahr. Das Schweizer Kinojahr 2010 kann als erfolgreich bezeichnet werden: Das Publikum sah sich mehr heimische Filme als noch im Vorjahr an, der Marktanteil stieg deshalb auf 5,18 Prozent - respektive 5,54 Prozent inklusive Koproduktionen - an. Verglichen zum Vorjahr sahen sich rund 150 000 Zuschauer zusätzlich rein einheimische Produktionen an. Damit ist das Gesamtresultat über die letzten Jahre gesehen überdurchschnittlich gut. Einheimische Filme werden nicht nur in den grössten Städten gezeigt, rund ein Drittel aller Eintritte für Schweizer Filme wurden auf dem Land erzielt.
Die positiven Zahlen sind unter anderem dem Schweizer Alpenthriller «Sennentuntschi» zu verdanken. Mit seinen bisher 140 000 Eintritten trug er beträchtlich zum positiven Ergebnis bei und führt die Spitze der Top 30 Schweizer Filme an. Doch auch das Politdrama «Der Grosse Kater» (Platz 2) sowie die Komödien «Giulias Verschwinden» (Platz 3) und «Champions» lockten Zuschauer ins Kino. Positiv ist dieses Jahr die grosse Angebotsvielfalt, die vom Publikum mit zahlreichen Eintritten honoriert wurde. Waren es 2009 noch 70 Prozent aller Eintritte, die auf den Konten der Top 10 der erfolgreichsten Schweizer Filme verbucht wurden, sind es 2010 noch 58 Prozent aller Eintritte. Der Erfolg des Schweizer Films 2010 beruht somit auf der Vielfalt des nationalen Filmangebots.
Insbesondere dokumentarische Produktionen dürfen ein gutes Jahr verbuchen und markieren starke Präsenz bei den Top 30 der meistbesuchten Schweizer Filme. Sechs der zehn erfolgreichsten heimischen Produktionen sind Dokumentarfilme, angeführt von «Cleveland Versus Wall Street» (Platz 5) und «Die Frau mit den 5 Elefanten», der Autobiografie über die literarische Übersetzerin Swetlana Geier (Platz 6). Weiter zeigt die Rangliste der publikumsstarken Filme, dass die Postproduktionsförderung des Bundes seine Ziele erreicht hat: Mit «Romans d`Ados 1234» und Peter Bichsels «Zimmer 202» erreichten diese zwei Filme ein grosses Publikum.
Die Schwerpunktthemen für 2011 zeichnen sich bereits im alten Jahr ab: die Erarbeitung neuer Filmförderungskonzepte bis im Sommer 2011, die Neubesetzung der Stelle Leitung Sektion Film des Bundesamtes für Kultur sowie die Förderung der Filmfestivals. Die Ergebnisse der diesjährigen Evaluation der Filmfestivals werden Anfang 2011 kommuniziert.




