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Samstag
22.08.2009

Der Publikumsrat für die Region DRS der Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft hat zum Abschluss der Sendereihe «Alpenfestung - Leben im Réduit» des Schweizer Fernsehens (SF) eine gemischte Bilanz zum Living-History-Projekt gezogen. Geschätzt habe das Gremium insbesondere das umfassende Angebot zur Einführung ins Thema sowie zum Begleitprogramm, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Konzeptionell seien jedoch bei der täglichen Berichterstattung aus der Festung die Grenzen eines solchen Projekts sichtbar geworden.

Ausdrücklich lobend erwähnt der Publikumsrat die Moderation von Oliver Bono. Er habe überzeugt, Idee und Umsetzung seien in der Diskussion grossmehrheitlich als handwerklich gut gemacht bewertet worden. Geschätzt hat der Publikumsrat die einordnenden Gespräche mit den Experten und Zeitzeugen. Einige Mitglieder hätten diesen Elementen noch mehr Sendeplatz auf Kosten der Berichte vom Hof und aus der Festung eingeräumt. Insgesamt habe die tägliche Berichterstattung von knapp 20 Minuten kaum ausgereicht, um über die Geschehnisse des Tages zu berichten und diese in einen grösseren historischen Zusammenhang einzuordnen. Für ein künftiges Living-History-Projekt wird deshalb eine längere, beispielsweise 45-minütige Sendung angeregt.

Zurückhaltender lauten die Zensuren für die Berichterstattung aus der Festung Fürigen. So sei es zu wenig überzeugend gelungen, sich an die wirklichen Alltagsprobleme der Betroffenen anzunähern. Als zusätzliche Schwierigkeit habe sich erwiesen, dass sich die «Soldaten» von heute in der Festung geistig kaum in die damalige Zeit mit all ihren Bedrohungen, Ängsten und Problemen einfühlen konnten. Der Publikumsrat ist denn auch der Ansicht, dass der Alltag auf dem Bauernhof besser und eindrücklicher geschildert wurde als jener im Bunker.