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Freitag
07.02.2003

Der Strukturwandel in der Schweizer Druckindustrie geht weiter. Sowohl die Zahl der in dieser Branche beschäftigten Personen als auch die Zahl der Betriebe hat 2001 weiter abgenommen. Im Jahr 2001 wurden insgesamt 2634 Vorstufen-, Druck- und Weiterverarbeitungsbetriebe gezählt, wie der Branchenverband viscom am Freitag bekannt gab. Seit 1998 ist die Zahl der Betriebe um 8,5 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Beschäftigten sank in der gleichen Zeit um 4,2 Prozent auf 32 302. Die Tatsache, dass die Zahl der Betriebe stärker als jene der Angestellten gesunken ist, erklärt viscom damit, dass der Strukturwandel mit einer Zusammenlegung von Arbeitsstätten und Firmenfusionen einher gehe. Die Betriebsgrössen veränderten sich indes kaum: Nach wie vor beschäftigten 80 Prozent der Firmen weniger als zehn Angestellte, und über 95 Prozent der Unternehmen zählten weniger als fünfzig Angestellte.

Bei den ausschliesslich auf die Vorstufe spezialisierten Betrieben wurde mit einem Minus von 17,6 Prozent der stärkste Rückgang verzeichnet. Der Personalbestand ging um 14,3 Prozent zurück. Laut viscom hängt dies damit zusammen, dass deren Tätigkeiten vermehrt von Werbeagenturen und unternehmensinternen Grafikabteilungen übernommen werden. Die Zahl der Druckbetriebe sank um 6 Prozent. Hier ging der Personalbestand um 4,7 Prozent zurück. Die weiterverarbeitenden Betriebe konnten ihre Struktur knapp halten: Sie verzeichneten ein Minus von 0,7 Prozent, während die Zahl der Angestellten um 17,8 Prozent stieg.

Nach Einschätzung des Branchenverbandes viscom sind die Schweizer Druckereien für die Herausforderungen der globalen Märkte gerüstet. Mit einem Anteil von rund 12 Prozent am Export-Geschäft bilde die grafische Industrie allerdings noch das Schlusslicht aller Wirtschaftszweige der Schweiz. Immerhin sei eine steigende Tendenz im Aussenhandel festzustellen. Diese werde durch die Harmonisierung von Bestimmungen und die Einführung des Euro erleichtert. Im Verband sind 36 Prozent der Druckbetriebe organisiert.