Die graphische Industrie hat im dritten Quartal erneut erhebliche Ertragseinbussen hinnehmen müssen. Bei knapp der Hälfte der Firmen hat sich die Ertragslage verschlechtert, bei rund 40 Prozent blieb sie unverändert. Dies geht aus einer Umfrage des Branchenverbandes Viscom in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle KOF/ETH bei 117 Betrieben mit insgesamt 7171 Beschäftigten hervor. Lediglich 13 Prozent der befragten Unternehmen berichteten über eine bessere Ertragslage. Im Druck sei eher eine Verschlechterung eingetreten, während in der Medienvorstufe die Erträge auf tiefem Niveau stagnierten, hiess es weiter. Überduchschnittlich zeige sich das Bild in der Weiterverarbeitung, wo fast 60 Prozent aller Unternehmen bessere Erträge erzielt hätten.
Die Kapazitätsauslastung sank im dritten Quartal um drei Prozentpunkte auf 80 Prozent. Die Überkapazitäten haben den Preisdruck verschärft, schreibt der Schweizerische Verband für visuelle Kommunikation Viscom weiter. Mit den jetzigen Aufträgen sei die Produktion für 3,3 Monate gesichert. Gegenüber dem Vorquartal habe die Beschäftigung verstärkt abgenommen. Die Zahl der Mitarbeiter werde als zu hoch beurteilt. Die Auslastung sei gesunken, weil die Schweizer Wirtschaft nicht mehr so viel für die Werbung ausgebe. Laut der Statistik des Verbandes Schweizerischer Werbegesellschaften (VSW) betrage der Verlust an Inseraten in den ersten neun Monaten 6,3 Prozent. Die Stelleninserate gingen dabei stärker zurück als die Reklame.
Freitag
22.11.2002