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Montag
11.11.2019

Medien / Publizistik

«Mit sarkastischem Ingrimm begleitet Sibylle Berg vier Londoner Jugendliche aus kaputten Familien durch die Horrorszenarien einer deregulierten Gesellschaft und weiter in die Zukunft, in die Diktatur der künstlichen Intelligenz.»

«Mit sarkastischem Ingrimm begleitet Sibylle Berg vier Londoner Jugendliche aus kaputten Familien durch die Horrorszenarien einer deregulierten Gesellschaft und weiter in die Zukunft, in die Diktatur der künstlichen Intelligenz.»

Für «GRM. Brainfuck» erhält die deutsch-schweizerische Schriftstellerin Sibylle Berg (57) den Schweizer Buchpreis 2019.

Die Auszeichnung wurde am Literaturfestival Buch Basel am Sonntag im Theater Basel vor 500 Gästen verliehen.

Sibylle Berg begleitet in ihrem Roman «GRM. Brainfuck», der vom Kiepenheuer & Witsch Verlag herausgegeben wird, vier Jugendliche durch Grossbritannien. Künstliche Intelligenz hat die Kontrolle übernommen. Die Jugendlichen rebellieren gegen den totalitären Überwachungsstaat.

Die Jury: «Sibylle Berg ist das Kunststück gelungen, einen Roman zu schreiben, der formal Avantgarde ist und inhaltlich die Lesenden im Innersten packt. Mit sarkastischem Ingrimm begleitet sie vier Londoner Jugendliche aus kaputten Familien durch die Horrorszenarien einer deregulierten Gesellschaft und weiter in die Zukunft, in die Diktatur der künstlichen Intelligenz.»

Dem entfesselten Kapitalismus setze die Autorin ihre entfesselte Fantasie entgegen. «Eine kompromisslose Gesellschaftskritik in hochexplosiver Sprache, mit Spreng-Sätzen und bösem Witz», so die Jury, die dieses Jahr aus Daniel Graf («Republik», neu), Manfred Papst («NZZ am Sonntag», Jurysprecher), Christine Richard (freie Kritikerin), Monika Steiner (Buchhändlerin Münstergass Bern, neu) und Susanne Sturzenegger (freie Mitarbeiterin Literaturredaktion SRF) bestand.

Die Auszeichnung ist mit 30'000 Franken dotiert, die weiteren Nominierten erhalten je 3000 Franken.

Nach Bekanntgabe des Juryentscheides twitterte Berg kurz vor 18 Uhr «so, jetzt schreibt noch ein paar liebe gedichte auf mich, ich geh jetzt in die badewanne, randvoll mit halbleiterplatten, kaviar und in was man als gewinnerin so badet. eine umarmung an alle mitnominierten - es ist immer auch glück. nachti bille».

Die weiteren Nominierten auf der Shortlist des Schweizer Buchpreises waren: Simone Lappert: «Der Sprung» (Diogenes Verlag), Tabea Steiner: «Balg» (Edition Bücherlese), Alain Claude Sulzer: «Unhaltbare Zustände» (Galiani Verlag) und Ivna Žic: «Die Nachkommende» (Matthes & Seitz Verlag).