Nach fünf Jahren in Folge mit zum Teil massiv sinkenden Umsätzen konnte der Schweizer Buchhandel 2013 erstmals wieder ein kleines Umsatzplus erzielen. Die von Media Control im Auftrag des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands SBVV erhobenen Zahlen weisen für 2013 ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Diese Umsatzsteigerung sei die Folge von stabilisierten Preisen und einer Zunahme der Buchverkäufe, wie der SBVV analysiert.
Leserinnen und Leser in der Deutschschweiz haben im vergangenen Jahr etwas mehr als 20 Millionen Bücher gekauft, rund 17 Millionen davon über den Schweizer Buchhandel. Romane sind noch immer die am häufigsten gekauften Bücher, obwohl der Anteil der Belletristik im letzten Jahr von 39,3 auf 37,2 Prozent leicht abgenommen hat.
Weiterhin stark und am zweitmeisten nachgefragt worden sind Kinder- und Jugendbücher (19,1 Prozent aller verkauften Bücher, Vorjahr 18,7 Prozent), auf Rang drei folgen Ratgeber mit 15,5 Prozent (Vorjahr 14,8). Der Anteil aller Sach- und Fachbücher (inklusive Schulbücher) an der Gesamtmenge verkaufter Titel beträgt zusammen rund 20,8 Prozent.
Der genaue Anteil des Online-Handels am Gesamtumsatz mit Büchern in der Schweiz wird von Media Control nicht separat ausgewiesen. Es kann jedoch angenommen werden, dass rund jedes vierte gedruckte Buch über den Online-Handel erworben wird.
Zahlen aus Deutschland (in der Schweiz weist Media Control keine separaten Zahlen aus) zeigen, dass der Online-Handel im letzten Jahr aber kaum mehr zugelegt hat. Dieses Ergebnis könne mit einiger Sicherheit auch auf die Deutschschweiz übertragen werden, meint der SBVV.
Der Anteil der E-Books am Gesamtumsatz liegt nach Schätzungen des SBVV im Publikumsmarkt aktuell bei rund 8 Prozent. Dies ist zwar eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr, der Anteil von E-Books liegt damit jedoch noch weit entfernt von den Zahlen im angelsächsischen Buchmarkt, wo sich der Umsatzanteil von E-Books bei rund 25 Prozent eingependelt hat.
Für ein Buch im Deutschschweizer Sortimentsbuchhandel zahlten die Leserinnen und Leser durchschnittlich 21.15 Franken. Damit haben sich die durchschnittlichen Bücherpreise gegenüber dem Vorjahr um 1.15 Franken erhöht.
Der Durchschnittspreis eines belletristischen Buches (Hardcover und Taschenbuch) lag in der Deutschschweiz im letzten Jahr bei 18 Franken. Ein Kinderbuch kostete durchschnittlich 15.20 Franken.
Der Umsatzanteil der Schweizer Verlage an den verkauften Büchern im Sortimentsbuchhandel in der Deutschschweiz ist mit 14,7 Prozent exakt gleich gross wie im Vorjahr 2012. Die stärksten Warengruppen der Schweizer Verlage sind Belletristik (27,7 Prozent Umsatz, Mengenanteil 35,2 Prozent), Kinder- und Jugendbücher (Umsatz 10,8, Menge 12,6 Prozent), Ratgeber (Umsatz 14,9 Prozent, Menge 12,5 Prozent) sowie Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft mit 12,6 Prozent Umsatzanteil (Mengenanteil 6,8 Prozent).
In Deutschland erreichen Deutschschweizer Verlage einen Umsatzanteil am Gesamtmarkt von 2,3 Prozent, 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. In Österreich sind es 2,6 Prozent, 0,4 Prozent weniger als 2012. Und über die Hälfte dieser Umsätze werden vom Diogenes-Verlag erzielt, dem einzigen Schweizer Unternehmen unter den 20 grössten deutschsprachigen Publikumsverlagen.