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Montag
10.02.2025

Medien / Publizistik

Die diensthabende Person habe die Umfrage deaktiviert... (Bild: Screenshot schweizerbauer.ch)

Die diensthabende Person habe die Umfrage deaktiviert... (Bild: Screenshot schweizerbauer.ch)

Der Wolf polarisiert. Das musste die Redaktion des «Schweizer Bauern» schmerzlich feststellen: Eine ihrer Online-Umfragen wurde manipuliert. Die Landwirtschaftszeitung machte eine Umfrage zur Daseinsberichtigung des Wolfs.

«Mit über 40 Prozent am häufigsten gewählt wurde die Antwort, dass es mehr Wölfe in der Schweiz bräuchte», wie die Pendlerzeitung «20 Minuten» als erste über jene Umfrage am Montag berichtete. Ein aufmerksamer Leser kommentierte Screenshots, die er auf der Plattform Threads veröffentlichte, mit den Worten: «Mirakulöserweise sind fast 3000 Stimmen verschwunden.»

«Später verschwand die Pro-Wolf-Antwort aus der Umfrage, wie ein Bildschirmfoto belegt», weiss «20 Minuten».

Die Redaktion des «Schweizer Bauern» habe ihre Umfrage um einen Vermerk ergänzt: «Wir mussten bei der Umfrage aufgrund eines Systemfehlers die Antwort (Ja, mehr Wölfe als bisher) deaktivieren.»

In der Nacht auf Sonntag seien plötzlich Antworten «im Sekundentakt» eingegangen – 50 bis 60 pro Minute, alle für die Option «Ja, mehr Wölfe als im Moment». Die diensthabende Person habe diese Unregelmässigkeit um ein Uhr morgens bemerkt und die Umfrage daraufhin deaktiviert, wie der Chefredaktor des «Schweizer Bauern», Daniel Salzmann, gegenüber «20 Minuten» erklärte. Denn in der Regel würden sich 1000 bis 2000 Personen an den wöchentlichen Onlineumfragen beteiligen.

Gezählt worden seien aber alle Stimmen. Das Resultat entspreche den eingegangenen Abstimmungen, sei aber nicht repräsentativ.