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Montag
17.01.2011

Der Schweizer Rudolf Elmer hat der Enthüllungsplattform am Montag zwei CDs mit Daten von 2000 Bankkunden zugespielt. Diese Kunden hätten ihr Geld in Offshore-Finanzplätzen parkiert und sich so Steuervorteile erschlichen, schrieb «Der Sonntag» in einem Bericht über den ehemaligen Banker. Betroffen seien Multimillionäre, internationale Konzerne und Hedge-Fonds aus zahlreichen Ländern, darunter die Schweiz, die USA, Deutschland und Grossbritannien. Bei den Daten auf den CDs handle es sich teilweise um Informationen über bekannte Politiker, Geschäftsleute und Kunstschaffende.

Elmer, früherer Angestellter der Bank Julius Bär auf den Cayman Islands, sagte gegenüber der Zeitung, dass die Daten vorerst noch nicht online gestellt, sondern erst von Wikileaks geprüft würden. Sollte sich dabei herausstellen, dass betroffene Personen Steuern hinterzogen hätten, würden die Daten veröffentlicht. Laut «Dem Sonntag» betreffen die Informationen nicht nur Kunden der Bank Julius Bär, sondern auch solche von weiteren Finanzinstituten. Bis es zur Veröffentlichung der Daten kommt, könnte es allerdings noch etwas dauern, da Wikileaks noch mit der Bearbeitung der US-Diplomaten-Dokumente beschäftigt ist.

Elmer steht momentan wegen mutmasslicher Bankgeheimnisverletzung und Nötigung vor dem Bezirksgericht in Zürich, weil er Wikileaks bereits früher Kundendaten zur Verfügung gestellt hatte.