König Fussball regiert die Welt: Diesen Eindruck vermittelte zumindest das ganze Wirrwarr um die Vergabe der Bundesliga-Rechte der letzten Wochen. Doch wie genau hat diese Vergabe eigentlich stattgefunden und welcher Anbieter zeigt jetzt welche Spiele? Der Klein Report hat bei Sky Deutschland - dem Halter der Rechte - nachgefragt.
Fussball ist ein knallhartes Geschäft. Dies ist nicht erst seit Neymars 222-Millionen-Transfer zu Paris Saint-Germain klar, sondern spiegelt sich auch in den Summen wider, die von Medienunternehmen für Fussballrechte bezahlt werden.
Kein Wunder also, informierten sowohl Sunrise, Swisscom als auch UPC in den letzten Wochen euphorisch darüber, dass sie ihren Zuschauern in der nächsten Saison Partien der höchsten deutschen Spielklasse zeigen können. Am Donnerstag teilte auch noch der deutsche Medienkonzern Sky mit, dass er die Bundesliga erstmals in der Schweiz überträgt.
Doch anstatt für Freude sorgt dies beim Schweizer Fussballfan eher für Verwirrung. Denn selbst hartgesottene Liebhaber des Sports dürften mittlerweile den Überblick darüber verloren haben, welcher Anbieter nun eigentlich welche Spiele zeigt.
Am Ursprung des ganzen steht Sky Deutschland. Das Unternehmen aus Unterföhring hält die Rechte an der Bundesliga in Deutschland und kann diese auch in der Schweiz vergeben. Anfang Juli hatte der Konzern verkündet, dass sich der Bezahlsender UPC MySports diese exklusiv gesichert habe.
Letzte Woche teilten Sunrise und Swisscom dann aber mit, dass sie dank der Sky Sports App ebenfalls Bundesligaspiele ausstrahlen können. War die Vergabe an UPC also doch nicht exklusiv? «Doch», sagt Ralph Fürther, Pressesprecher von Sky, gegenüber dem Klein Report. «Die Bundesliga auf Sky kann aber auf unterschiedlichen Verbreitungswegen in der Schweiz empfangen werden», erklärt er.
Dies habe zur Folge, dass für verschiedene Verbreitungswege auch unterschiedliche Kooperationen entstanden seien. Sprich: Der Sender hat die Rechte an der höchsten deutschen Spielklasse zwar exklusiv vergeben, dies schliesst Zusammenarbeiten im Bereich der Sky Sports App mit anderen Anbietern aber nicht aus.
Der Unterschied liegt dabei im Inhalt. So ist bisher lediglich klar, dass über die App Spiele der Bundesliga ausgestrahlt werden. Welche und wie viele das sind, will Ralph Fürther noch nicht verraten.
UPC MySports hat sich mit den Exklusivrechten hingegen die Übertragung aller 266 Spiele der Bundesliga und 306 Spiele der zweiten Bundesliga gesichert, wie Sprecher Bernard Strapp gegenüber dem Klein Report sagt. «Im Gegensatz dazu können Sunrise und Swisscom die erwähnten Spiele ausschliesslich via Sky-App anbieten, nicht in ihrem Programm», so Strapp weiter.
Weitaus grösser dürfte die Konkurrenz für UPC durch Sky selbst sein. Der Sender teilte am Donnerstag mit, dass er sein komplettes Sportangebot - inklusive Bundesliga - in der Schweiz über einen Streamingdienst verfügbar macht.