Die Schweiz hat sich beim Wiederaufbau unabhängiger Medien im Kosovo sehr engagiert. Das von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wieder aufgebaute Radio Kosova (RTK) ist im vergangenen Jahr mit 1 Mio. Fr. unterstützt worden. Blue Sky, das von der Westschweizer Stiftung Hironelle im Auftrag der Direktion für Zusammenarbeit und Entwicklung (DEZA) geschaffen wurde, erhielt 1,2 Mio. Fr. von August 1999 bis Juli 2000. Die Schweizer Journalistin Thérèse Obrecht ist seit 1999 Chefin von Radio Blue Sky und seit der Fusion mit RTK im August 2000 auch Leiterin von Radio Kosova. «Es handelt sich um einen riesigen Erfolg, um eine Insel, auf der alle miteinander sprechen», meinte Obrecht zu den Sendern. Beide Programme sollen demnächst vollständig unter einheimische Leitung kommen. Weniger enthusiastisch beurteilt die in Zürich domizilierte Medienhilfe Ex-Jugoslawien die Situation. Die Unterstützung einzelner Medien durch UNO, OSZE oder KFOR führe dazu, dass lokale Radio- und Fernsehstationen diskriminiert würden, kritisierte ihr Experte Roland Brunner. Die ausländischen Gelder würden einseitig verteilt, der Anzeigenmarkt werde verzerrt.
Mittwoch
02.05.2001