Die Schweiz befindet sich im Rückstand, was die Digitalisierung des Gesundheitswesens betrifft. Im Unterschied zu anderen Lebensbereichen ist die Digitalisierung in diesem lebensentscheidenden Sektor viel weniger weit fortgeschritten.
Das soll sich ändern. Am Treffen des «Beirats Digitale Schweiz» unter der Leitung von Bundespräsident Alain Berset tauschten sich am Donnerstag die wichtigsten Akteure im Gesundheitswesen über die Probleme bei der Digitalisierung aus. Im Zentrum stand das geplante nationale Programm DigiSanté, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt.
Mit diesem Programm soll bis 2032 der Rückstand der Schweiz in der Digitalisierung des Gesundheitswesens aufgeholt werden. So sollen Daten dann zum Beispiel nicht mehr immer wieder neu angegeben werden müssen. Sie sollen für verschiedene Zwecke genutzt werden können. Dafür fehlt aber bis jetzt «eine breit abgestützte, gemeinsame Strategie aller Akteure», wie es in der Mitteilung heisst. Dies sei insbesondere während der Covid-19-Pandemie deutlich zu Tage getreten.
Den Auftrag zum Programm erteilte der Bundesrat dem Eidgenössischen Departement des Innern im Mai 2022, erarbeitet wird es vom Bundesamt für Gesundheit gemeinsam mit dem Bundesamt für Statistik.
Am Beiratstreffen tauschten sich die Teilnehmenden aus über die Ziele und die Umsetzung des Programms. Sie waren sich einig über den dringlichen Handlungsbedarf. Bundespräsident Berset machte deutlich, dass ein nationales Programm notwendig ist, um für die übergreifende Koordination zu sorgen.
Das Programm DigiSanté soll die Qualität des Gesundheitssystem erhöhen, insbesondere für die Patientinnen und Patienten. Ziel ist auch mehr Effizienz, mehr Transparenz und eine erhöhte Patientensicherheit. Dazu müssen Daten für die Behandlung, Abrechnung, Forschung und Verwaltung medienbruchfrei ausgetauscht werden können. Trotzdem müssen Datenschutz, informationelle Selbstbestimmung und Cybersicherheit gewährleistet sein.
Das Programm umfasst zahlreiche Projekte und soll in mehreren Phasen umgesetzt werden.
Die «Beiratstreffen Digitale Schweiz» finden mehrmals jährlich in wechselnder Zusammensetzung statt, jeweils unter dem Vorsitz eines Mitglieds des Bundesrates oder des Bundeskanzlers. Organisiert werden die Treffen durch den Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (Informations- und Kommunikationstechnologie) der Bundeskanzlei.