Eine Schweizer Delegation hat in den USA die Erfahrungen mit elektronischen Wahl- und Abstimmungsprogrammen vorgestellt. Die Pilotprojekte zur elektronischen Stimmabgabe in Genf, Neuenburg und Zürich seien als erfolgreich präsentiert worden, sagte Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz in der Nacht auf Dienstag in Washington DC. Vor allem unter jugendlichen Wählern habe sich im Kanton Genf das E-Voting grosser Beliebtheit erfreut, sagten Delegationsmitglieder. Es sei aber nicht darum gegangen, die Amerikaner zu belehren, sagte Huber-Hotz, sondern den Erfahrungsaustausch zu pflegen. Viele Amerikaner stehen elektronischen Wahlmaschinen nach dem Debakel bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000 skeptisch gegenüber.
Bei dem sogenannten fernbedienten Internet-Wahlsystem können Stimmberechtigte ihre Wahl per Computer von zu Hause aus einreichen. Mit der bequemen elektronischen Wahl soll eine höhere Wahlbeteiligung als die bisher durchschnittlichen 45 Prozent der Stimmberechtigten erreicht werden. Im Gegensatz zu den USA funktioniere das Schweizer System nicht über Maschinen in Wahllokalen, sondern direkt über das Internet, machten Huber-Hotz und der Genfer Staatskanzler, Robert Hensler, deutlich. Der Anlass in Washington ist Teil des Werbeprogrammes Think Swiss, das in den USA die Errungenschaften und Fähigkeiten der Schweiz in der Forschung, Bildung und Innovation aufzeigen soll.
Sicherheitsvorkehrungen haben höchste Priorität. Drittparteien dürfen weder den Wahlvorgang beeinträchtigen noch an die Resultate kommen können. Nur Stimmberechtigte sollen wählen können, ihre Stimme pro Wahl aber nur einmal abgeben können. Von den Beamten angestellte Computerhacker hätten es nicht geschafft, das System zu knacken, sagte Huber-Hotz. Das E-Voting sei mindestens so sicher wie die briefliche Stimmabgabe. Die Schweizer Ausführungen seien bei den amerikanischen Experten auf grosses Interesse gestossen. Auch asiatische und europäische Staaten haben laut Hensler bereits Interesse angemeldet.
Dienstag
24.04.2007




