Weltweit hat nur einer von fünf Internet-Nutzern Zugang zu öffentlichen Online-Diensten. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Internationalen Telekommunikations-Union (ITU), der am Dienstag in Genf veröffentlicht wurde. Die Zahl der UNO-Mitgliedstaaten, die staatliche Online-Dienstleistungen anbieten, nahm von 143 im Jahr 2001 auf 173 im 2003 zu, heisst es in dem Bericht «E-Government at the Crossroad». Aber nur 15 Regierungen ermöglichen ihren Bürgern interaktive Online-Dienstleistungen, um politische Themen zu kommentieren. Insgesamt gibt es weltweit 650 Millionen Internet-Nutzer.
Bei der elektronischen Verwaltung stehen die USA und die skandinavischen Länder an der Spitze. Australien, Grossbritannien, Kanada, die Schweiz (Platz 8) und Deutschland zählen ebenfalls zu den ersten 10 Staaten. Nur drei Entwicklungsländer - Singapur, Südkorea und Chile - gehören zu den den ersten 25. Bei den interaktiven Online-Dienstleistungen ist Grossbritannien an erster Stelle, gefolgt von den USA und Kanada. Frankreich und die Niederlande sind beide auf Platz sieben. Unter den zehn ersten Ländern sind zudem Chile, Mexiko und Argentinien.
Viele Regierungen hätten begonnen, Dienstleistungen im Internet anzubieten, um administrative Formalitäten zu vermindern, heisst es in dem Bericht. Die Autoren sehen das Internet auch als Mittel zur Förderung der Transparenz und Demokratie in der öffentlichen Verwaltung. Aus diesem Grund hätten sie in ihrer Analyse Gewicht auf die E-Partizipation gelegt, erklärten sie. Sie bedauerten, dass vor allem arme Menschen von der Internetnutzung ausgeschlossen seien. Fünf Wochen vor der Weltkonferenz zur Informationsgesellschaft (WSIS) in Genf empfahlen sie, die Entwicklung der elektronischen Verwaltung in die Strategie zur Bekämpfung der Armut zu integrieren.
Dienstag
04.11.2003