Vor über vier Jahren ist Julian Assange in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen. Er befürchtet, von Schweden in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm eine Verurteilung für Enthüllungen auf der Plattform Wikileaks droht.
Seit Montagmittag wird Assange in London im Namen der schwedischen Justiz zu einem Vorwurf der Vergewaltigung befragt. Die Staatsanwältin Ingrid Isgren kam für diese Befragung in die Botschaft Ecuadors.
Wie Spiegel Online berichtet, kann die Schwedin ihre Fragen an Assange über einen ecuadorianischen Kollegen stellen. Ecuador übermittle die Antworten später nach Schweden. Assange soll auch um eine DNA-Probe gebeten worden sein.
Der Beschuldigte und sein Verteidiger Per Samuelson weisen die Vorwürfe als politisch motiviert zurück und hoffen, dass der Australier nun seine Sicht der Dinge darlegen kann, und dass die Ermittlungen gegen ihn anschliessend eingestellt werden.
«Die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Falles Assange waren in den vergangenen Monaten und Jahren kaum vorangekommen. UN-Experten kamen im Februar zu dem Schluss, dass Assanges Aufenthalt in der Botschaft einer willkürlichen Verhaftung gleichkomme und er auf freien Fuss gesetzt werden sollte», so Spiegel Online abschliessend.