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Freitag
03.10.2003

Wenige Tage vor der Gouverneurswahl in Kalifornien sieht sich der republikanische Favorit Arnold Schwarzenegger mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung konfrontiert. Sechs Frauen gaben in der «Los Angeles Times» (Donnerstagsausgabe) an, sie seien von dem muskelbepackten Hollywoodstar an Drehorten, in Studiobüros oder anderen Plätzen auf dem Studiogelände begrapscht worden. Drei der Frauen, die ihren Namen nicht nennen wollten, gaben in der Zeitung an, Schwarzenegger habe ihre Brüste angefasst. Einer vierten soll der «Terminator» unter den Rock und an den Hintern gefasst haben.

Schwarzenegger räumte bei einem Auftritt im kalifornischen San Diego ein, sich in der Vergangenheit «schlecht benommen» zu haben, und bat die betroffenen Frauen um Entschuldigung. Er gebe zu, in der Vergangenheit mehrere Menschen verletzt zu haben. «Wenn ich Gouverneur bin, werde ich beweisen, dass ich ein Vorkämpfer der Frauen bin.» Schwarzeneggers Wahlkampfsprecher Sean Walsh sagte der «Los Angeles Times», die Demokraten führten eine Verleumdungskampagne gegen den republikanischen Gouverneurskandidaten. Umfragen zufolge kann der republikanische Action-Star bei der Gouverneuerswahl am 7. Oktober mit 40% der Stimmen rechnen.

Zusätzlich zum Skandal um sexuelle Übergriffe muss Schwarzenegger sich gegen den Vorwurf wehren, er bewundere Adolf Hitler. «Ich kann mich an keine dieser Bemerkungen erinnern, weil ich immer alles verachtet habe, was Hitler verkörpert hat», sagte Schwarzenegger, dessen Vater Mitglied der Nationalsozialisten gewesen sein soll, am Donnerstag zu Journalisten. Der US-Fernsehsender ABC hatte zuvor berichtet, Schwarzenegger habe in einem Interview 1975 auf die Frage, wer seine Helden seien, geantwortet: «Ich habe zum Beispiel Hitler bewundert, weil er als kleiner Mann mit fast überhaupt keiner Bildung nach oben an die Macht gekommen ist.»