Die kurzen Einspielvideos von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf sind gar nicht so lustig und spektakulär, wie sie auf den ersten Blick wirken. Denn die deutschen Entertainer haben in ihren Sendungen offenbar Laiendarsteller eingesetzt, ohne dies kenntlich zu machen.
Das haben Recherchen eines NDR-Magazins ergeben. Anhand von mehreren Beispielen konnte «der Einsatz gecasteter Laiendarsteller nachgewiesen werden», schrieb der Norddeutsche Rundfunk am Dienstag auf seiner Webseite. Auch Darstellungen von Ereignissen seien angeblich «grob verkürzt» oder gescripted worden.
Der Sender stützt sich dabei auf Recherchen des hauseigenen Youtube-Formates «STRG_F». Die Fakes von Winterscheidt und Heufer-Umlauf sollen sich in kurzen Einspielfilmen aus den Sendungen «Late Night Berlin» und «Duell um die Welt» ereignet haben.
So war beispielsweise ein angeblich auf frischer Tat ertappter Fahrraddieb ein Laiendarsteller. Ausserdem zeigten Zeugenaussagen und privates Videomaterial, dass die Szene «mindestens zwei Mal» gedreht wurde.
In einem anderen Video war zu sehen, dass ein Schauspieler in der Schweiz einen Heissluftballon ganz alleine fliegt und landet. Doch gemäss NDR habe das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt dies dementiert: Ein Pilot sei immer anwesend gewesen, dies sei auch die gesetzliche Vorgabe.
Die beschuldigten Moderatoren Winterscheidt und Heufer-Umlauf wollten sich nicht selbst zu den Vorwürfen äussern. Die zuständige Produktionsfirma räume hingegen die Vorwürfe «im Kern» ein. Auch der Sender ProSieben, bei dem die Sendungen von Winterscheidt und Heufer-Umlauf zu sehen sind, hat mittlerweile Stellung genommen und geschrieben, dass der Einsatz von Laiendarstellern «kein Geheimnis» sei.
